Bürgerversammlung:Nur Absagen

Walter Bleimaier bei der Bürgerversammlung; BGV Inning

Die Finanzen seien gut, das Engagement der Ehrenamtlichen hoch, sagt Rathauschef Walter Bleimaier am Montag.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Für eine Verkehrsberuhigung in Inning gibt es viele Ideen, aber keine Genehmigungen

Von Astrid Becker, Inning

Wenn es um die Ortsdurchfahrt geht, kochen die Gemüter in Inning noch immer hoch. Dies wurde in der Bürgerversammlung am Montag im Haus der Vereine wieder einmal deutlich. Denn nachdem in zwei Entscheiden jeweils eine Mehrheit den Bau einer Umfahrung abgelehnt hatte, setzten viele Anlieger in Inning auf Verkehrsberuhigung auf der viel befahrenen Staatsstraße, die sich durch den Ort schlängelt. Doch Tempo 30 oder ein Nachtfahrverbot für Lkws lehnen die zuständigen Behörden regelmäßig ab, wie auch Bürgermeister Walter Bleimaier den Einwohnern seiner Gemeinde am Montag erklärte.

Ebenso verhält es sich ihm zufolge mit all den anderen Wünschen, die die Gemeinde an das Staatliche Straßenbauamt Weilheim, an die Untere Verkehrsbehörde im Landratsamt oder auch an die Autobahndirektion herangetragen hatte. Dazu gehörten breite Seitenmarkierungen, um die Geschwindigkeit der Autos durch optische Mittel zu reduzieren. Ein Pilotprojekt, das abgelehnt wurde, weil die Ortsdurchfahrt im kommenden Jahr umfangreich saniert werden soll und das Staatliche Bauamt nun kein Geld mehr in die alte Fahrbahn investieren wolle, wie Bleimaier sagte. Ähnlich verhält es sich mit der Mittelmarkierung, die entfernt werden sollte, sowie den Bau einer provisorischen Mittelinsel. Eine Absage erhielt die Gemeinde laut Bleimaier auch beim Wunsch, den Verkehr in Richtung Herrsching auf der Autobahn über die Umfahrung Weßling zu lotsen und die Beschilderung entsprechend zu ändern. "Es wurde viel versprochen", mahnte ein Bürger an, aber wenn es so weitergehe, bekomme Inning am Ende nur ein paar Pinselstriche auf die Straße. Ein anderer warf dem Gemeinderat vor, zu viel vor sich herzuschieben. Den Lärmschutz auf der Ortsdurchfahrt zum Beispiel. Die Gemeinde habe dafür viel Geld für ein Gutachten "rausgeschmissen". Bleimaier wies diese Kritik von sich. Das Geld dafür sei "eben nicht zum Fenster herausgeschmissen". Allerdings müsse nicht alles, was "ideal für den Lärmschutz ist, auch ideal für den Städtebau" sein. "Wir wollen in Inning eine anständige Ortsdurchfahrt und keinen Lärmschutztunnel quer durch", sagte Bleimaier. Deshalb gebe es noch vieles abzustimmen, zu planen und zu klären. "Eine entsprechende Satzung dazu werden wir aber hinkriegen", versprach er.

Mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt, die die "größte Baustelle" sein werde, die Inning jemals erlebt habe, solle auch der Marktplatz neu gestaltet werden. Dies alles müsse aber aufwendig geplant werden - unter anderem auch, weil die Entwässerung in Inning ein großes Problem darstelle. Die Ortsdurchfahrt sei neben dem Inninger Bach die tiefste Stelle im Ort, nur dorthin könne das Wasser abgeleitet werden: "Deswegen ist die Planung so aufwendig." Erneuert werden sollen mit der Sanierung auch die Bürgersteige und die Straßenbeleuchtung. Auch darüber sollen die Bürger umfassend informiert werden, doch dafür müssten erst Planungsgrundlagen erarbeitet werden.

Gute Nachrichten hatte Bleimaier aber auch: Die Finanzen entwickeln sich demnach überdurchschnittlich. So lag die Pro-Kopf-Verschuldung Ende 2017 bei 136 Euro. Im Landkreis waren es 534 Euro. Auch die Rücklagen sind mit 6,7 Millionen Euro höher als erwartet.

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