Nun sollen die Bürger entscheiden. Nach Jahren der Kontroverse und immer neuer Entwürfe zu Erweiterung oder Neubau des alten Gemeindehauses ist noch keine Lösung in Sicht. Nun regte Bürgermeister Christian Schiller bei der Bürgerversammlung an, alle Dorfbewohner schriftlich zur Abstimmung zu bitten.
Das Gebäude, das derzeit von zwei Vereinen und der katholischen Kirchengemeinde genutzt wird, beschäftigt den Gemeinderat seit knapp vier Jahren. Das Gebäude bietet Platz für 30 Personen, die Vereine benötigen mehr. Zunächst hatte sich der Rat für einen Neubau entschieden, diesen Beschluss im folgenden Jahr aus finanziellen Gründen aufgehoben.
Verfolgt wurde seitdem eine minimale Sanierung des Untergeschosses. Unter anderem sollte eine überdachte Terrasse angebaut werden. Diese, bemängelten Vertreter der Vereine, könne jedoch nur im Sommer genutzt werden, und gehe damit am Bedarf vorbei. Ein fester Anbau aber ist keine Option, wie Bauamtsleiter Guido Finster erklärt. Dieser wäre genehmigungspflichtig und hätte zur Folge, dass weitreichende Brandschutzmaßnahmen ergriffen werden müssten. Auch sei die Wohnung im ersten Stock nicht zu halten.
Zur Debatte stehen somit erneut Neubau oder Sanierung inklusive Terrasse. Um ein erstes Stimmungsbild zu erhalten, ließ Schiller in der Bürgerversammlung unverbindlich abstimmen. Mehr als die Hälfte der 30 Widdersberger lehnte eine Erweiterung ab, gegen einen Neubau sprachen sich gut zwei Drittel aus. Wie repräsentativ das Ergebnis ist, wird sich zeigen. Nachdem in der Bürgerversammlung die Frage laut wurde, mit welcher Legitimation die Vertreter der Vereine für das Dorf sprechen könnten, will Schiller nun über eine Bürgerbefragung klären. Der Aufwand sei es ihm wert. Angesichts der 20 000 Euro, die bisher n für Planungen ausgegeben wurden, dürfte dieser nicht mehr allzu schwer ins Gewicht fallen.