Bürgermeisterwahl:Tutzings Qual der Wahl

Freie Wähler und Grüne haben sich für Kandidaten entschieden. Die CSU macht es spannend

Von Manuela Warkocz, Tutzing

Wer geht ins Rennen um die Bürgermeisterwahl in Tutzing? Die Kandidatenfrage treibt in diesen Tagen die Parteien am Ort mächtig um. Für die Freien Wähler tritt die Dritte Bürgermeisterin Marlene Greinwald an. Die Schulreferentin gilt als beliebt, hat als "Stimmenkönigin" das beste Ergebnis bei den Kommunalwahlen 2014 eingefahren und leitet momentan mit der Vize-Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) recht souverän die Amtsgeschäfte. Die Grünen schicken Bernd Pfitzner ins Rennen. Mit der Entscheidung, weiter einen hauptamtlichen Bürgermeister zu installieren, kann sich der Angestellte eines Pöckinger Finanzdienstleister die Aufgabe vorstellen. Pfitzner hat Erfahrung als Gemeinde- und Kreisrat, wo er sachlich und kompetent auftritt. Als Nachfolger des verstorbenen ÖDP-Bürgermeisters Rudolf Krug wäre ein Grüner gar nicht mal so exotisch. Die SPD stellt keinen eigenen Kandidaten auf. "Innerhalb so kurzer zeit können wir keinen aus dem Hut zaubern", bedauert SPD-Ortsvorsitzende und Gemeinderätin Renate Geiger. Auf einer Versammlung der 30 Mitglieder werde entschieden, wen die SPD unterstütze - "sobald wir alle Kandidaten kennen".

CSU-Vorstand Tutzing

Tutzings CSU-Vorsitzender Thomas Parstorfer hält den Favoriten für die CSU-Kandidatur noch geheim.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Spannend macht es dahingehend vor allem die Tutzinger CSU. Für die größte Fraktion im Gemeinderat kommt ihre Vize-Bürgermeisterin Dörrenberg als Hauptamtliche aus Altersgründen nicht in Frage. Im Gemeinderat findet sich keiner, der "hier" schreit. Ohne eigenen Kandidaten anzutreten wäre für den zweitgrößten Ortsverein im Landkreis mit 140 Mitgliedern reichlich peinlich. Also eine schwierige Suche für den CSU-Ortsvorsitzenden Thomas Parstorfer. Er muss kurzfristig jemanden präsentieren, der die frühere CSU-Bastion wieder holen könnte. In einer Vorstandssitzung am Montag habe man sich auf einen Kandidaten geeinigt, sagte Parstorfer auf Nachfrage. Wer es ist, wollte er noch nicht verraten. Nur soviel: "Man kennt ihn in Tutzing." Am 23. Oktober soll er den Mitgliedern bei der Ortshauptversammlung mit Kandidatenaufstellung vorgestellt werden. Dabei könnten auch noch andere antreten oder von Mitgliedern vorgeschlagen werden, so Parstorfer. Einer bringt sich schon ins Spiel: Claus Piesch. "Ich werde antreten", sagte der stellvertretende Ortsvorsitzende der SZ. Der 48-jährige Berufsoffizier und Vorsitzende des Kreisjugendring gilt als ehrgeizig. Zwei Mal kandidierte er vergeblich für den Gemeinderat.

Tutzing, Leser sprechen mit SZ

Claus Piesch, stellvertretender CSU-Ortsvorsitzender, will von seinen Parteimitgliedern nominiert werden.

(Foto: Georgine Treybal)

Die Tutzinger Liste will am 19. Oktober über eine Kandidatur entscheiden, die anderen kleinen Fraktionen halten sich bedeckt. Nominierungen müssen bis zum 23. November bei Wahlleiter Marcus Grätz im Rathaus eingehen sein. Am 14. Januar sind die Tutzinger dann zur Wahl aufgerufen.

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