Bühne:Die fröhlichen Absurditäten des Alltags

Veranstalter Wolfgang Ramadan holt im kommenden Jahr wieder bayerische Kabarett-Stars in die Starnberger Schlossberghalle.

Von Ellen Krugg, Starnberg

Ein größerer Saal bedeutet ein größeres Risiko: Da mittlerweile knapp 500 Gäste im großen Saal der Schlossberghalle Platz finden, muss das Angebot umso überzeugender sein. Die Agentur Brotzeit&Spiele unter der Leitung von Künstler und Impresario Wolfgang Ramadan stellt sich der Herausforderung und präsentiert zum zwölften Mal in Folge ein Kultur-Abo mit sieben hervorragenden Künstlern und Kabarettisten, die im kommenden Jahr die Reihen füllen sollen.

Gauting Bosco Kinseher

Luise Kinseher präsentiert ihr neues Programm.

(Foto: Georgine Treybal)

Günther Sigl, 70, Frontmann der bayerischen Kultband "Spider Murphy Gang", geht auf musikalischen Streifzug durch sieben Jahrzehnte und blickt dabei auf sein Leben und den Skandal um Rosi zurück. Er präsentiert sein Soloprogramm "Habe die Ehre" (11. März 2018) mit Hits und Evergreens, die sein eigenes, aber auch das Leben vieler anderer geprägt haben.

Das Trio "Knedl&Kraut" (29. November) weigert sich, das Aussterben der urbayerischen Wirtshaustradition kampflos hinzunehmen. Das Besondere an ihrem Auftritt: Um eine heitere Stammtisch-Atmosphäre zu erzeugen, bringen sie ihre eigene Klapp-Stub'n-Kulisse mit. Gesang, derbe Sprüche und gute Unterhaltung erwarten das Publikum.

Knedl und Kraut

Knedl&Kraut machen Wirtshausmusik.

(Foto: OH)

Weit entfernt vom Wirtshaus spielt Lokalmatador André Hartmann sein Musik-Comedy-Kabarettprogramm "Radio-aktiv" (5. Mai) am edlen Starnberger Flügel. Bekannt geworden durch seine Gerhard Schröder- und Christian Ude-Parodien am Nockherberg hat er nun sein Repertoire erweitert: Er imitiert etwa 50 Promi-Stimmen von Lindenberg bis Jan Delay und nimmt dabei gängige Radio-Stereotypen aufs Korn.

Auch Luise Kinseher, die "Mama Bavaria" vom Nockherberg, mitunter kritisiert für ihre spitzzüngigen "Fastenpredigten" tritt jenseits ihres Giesinger Podiums auf, und ihr Name ist auch der des neuen Programms: "Mamma Mia Bavaria" (23. Januar 2019).

Kabarettist Andre Hartmann; Kabarettist Andre Hartmann

Andre Hartmann imitiert Stimmen.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Hans-Günter (HG.) Butzko (18. Oktober) ist bei Kritikern für sein politisches Kabarett beliebt. Der Gewinner des bayerischen Kabarett- und deutschen Kleinkunst-Preises provoziert und amüsiert mit seinen politischen Äußerungen. Was andere als Tabuthema bezeichnen ist für ihn gerade recht, denn er legt den Finger gerne einmal in die Wunde.

Fernab politischen Kabaretts bewegt sich Grundschullehrerin und Shooting - Star Christine Eixenberger. In "Fingerspitzenlösung" (23. März) rechnet sie mit ihrem Beruf ab. Hauptbestandteil ihres Programms sind Situationen aus dem Unterricht und dem grotesken bis heiteren Alltag mit 25 kleinen Bälgern. Die junge Schlierseerin ist derzeit in zwei Sendungen im Deutschen Fernsehen vertreten: "Habe die Ehre" im BR und "Marie fängt Feuer" im ZDF.

Bühne: Christine Eixenberger zeigt Grundschul-Kabarett.

Christine Eixenberger zeigt Grundschul-Kabarett.

(Foto: Toni Heigl)

Der bekannte, irrwitzige Strauß-Parodist Helmut Schleich (11. Dezember) nimmt seine Zuschauer laut Ramadan mit "auf eine abenteuerliche Reise in die Tiefen der deutschen Befindlichkeit und führt ihnen dabei die fröhlichen Absurditäten des Alltags vor Augen."

Ramadan selbst wird sein neues Programm erst 2019 auf die Bühne bringen, nächstes Jahr wird er seiner "Kultur-Kollektion" den Vortritt lassen. Er bezeichnet die Starnberger als "Kabarett-Publikum, das äußerst offen für bayrisches, intellektuelles Theater ist". Auch Bürgermeisterin Eva John äußerte sich bei der Programmvorstellung zu Brotzeit&Spiele: Es habe lange gedauert, bis die Vergrößerung des Saales genehmigt wurde, aber nun freue sie sich darauf, gleich 100 Gäste mehr dort empfangen zu können.

Kulturabonnements für die Veranstaltungen in der Schlossberghalle können bis zum Samstag, 30. Dezember, online unter www.kartenengl.de für 159 Euro erworben werden. Von Montag, 8. Januar, an werden schließlich die restlichen Einzeltickets zu je 29 Euro verkauft.

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