Bilanz:Lob für die Seestreife

Sicherheitsdienst in Herrsching hat sich laut Rathaus bewährt

Von Patrizia Steipe, Herrsching

Die einen sehen in den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes Pallas Secure Friedensstifter am Herrschinger Ammerseeufer, die anderen kritisieren die Mitarbeiter wegen ihres angeblich "martialischen" Auftretens. In der letzten Gemeinderatssitzung berichtete der Geschäftsführer des Sicherheitsdienstes, Stefan Hartl, über die vergangene Saison. Rund 43 000 Euro hat sich die Gemeinde die Patrouille entlang der Seepromenade während der Badesaison kosten lassen. Mit dem Ergebnis zeigte sich Bürgermeister Christian Schiller zufrieden. "Die Streifen haben Wirkung gezeigt", erklärte er. In der Vergangenheit hätten immer wieder Bürger in der Gemeinde angerufen, weil sie am See angepöbelt worden waren. Es gab laute Partys mitten in der Nacht, Vandalismus und oft wäre der Kurpark am nächsten Morgen von Glasscherben und Müll übersät gewesen. Auch tagsüber war die Situation vor allem wegen diverser Schulabschlussklassen, die am See gefeiert hatten, unerfreulich gewesen. Kastenweise sei Bier in den Park geschleppt worden. "Passanten sind mit Bierflaschen beworfen worden", so Schiller.

Dank der Seestreife sei die Situation in dieser Saison deutlich entspannter gewesen. "Es gab keine extremen Parties", berichtete Hartl. Einige Drogenkonsumenten seien ertappt und Schlägereien aufgelöst worden. Ein Grund für den Frieden am See sei das Alkoholverbot gewesen, das der Gemeinderat für den Kurpark verhängt hatte. Besucher hätten sich zwar darüber beschwert und auch kritisiert, dass sie in der Nacht im Park mit einer Taschenlampe angeleuchtet worden waren, "nur so können wir sehen, ob das Alkoholverbot eingehalten wird", erklärte Hartl. Ansonsten wären die Feiernden einsichtig gewesen, hätten am Ende ihrer Feiern die Flaschen und den Müll eingesammelt.

Christiane Gruber (BGH/FW) sprach sich gegen das Alkoholverbot aus. "Man kann nicht ein ganzes Dorf in Sippenhaft nehmen, nur weil sich einige nicht benehmen können." Ihrer Meinung nach seien die Sicherheitsleute tagsüber unnötig und würden bei den Bürgern mit ihrer Montur ein mulmiges Gefühl auslösen. Mit Schlagstöcken, wie es Gruber vermutete, seien seine Leute allerdings nicht ausgestattet. "Das sind Taschenlampen", erklärte Hartl und auch die Handschellen seien wichtig, um im Ernstfall reagieren zu können.

Nach wie vor klagt die Gemeinde über einen hohen Schaden durch Vandalismus und zwar im Bereich des Bahnhofs. Zwei- bis dreimal in der Woche wird beispielsweise die Bahnhofstoilette mutwillig verstopft. "Es ist schlimm, dass man auch für den Gebrauch der Toilette einen Sicherheitsdienst braucht", sagte Schiller. Der Gemeinderat möchte jetzt die Streifgänge des Sicherheitsdienstes auf das Bahnhofsareal ausweiten.

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