Bernried:Der "Prinz von Bernried" in Feierlaune

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(Foto: Arlet Ulfers)

Bernrieds Bürgermeister Josef Steigenberger feiert an seinem 60. Geburtstag ein rauschendes Fest mit 350 Gästen

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Die Bernrieder sind so feierfreudig, dass Schwester Hedwig, frühere Oberin im Kloster Bernried, einmal gesagt haben soll: "Im Himmel ist es ein ewiges Fest, und das müssen wir üben." Dieses Zitat hat sich Bürgermeister Josef Steigenberger zu Herzen genommen und feierte seinen 60. Geburtstag am Donnerstag mit einem riesigen Fest: 350 Gäste hat er eingeladen zu Weißwurst, Brezen und Blasmusik. Da war es gut, dass es in Bernried den Sommerkeller gibt. Dort konnte er die Gäste bequem unterbringen.

"Prinz von Bernried" wird Steigenberger im Dorf genannt, seinem Spitznamen hat er alle Ehre gemacht: Rund eine Stunde dauerte es, bis Steigenberger Verwandte, Freunde, Nachbarn, Vereinsspezln und politische Wegbegleiter begrüßt hatte. "60 Jahre ist kein Alter", stellte er fest, "aber man denkt trotzdem nach". Man spüre das Alter nicht - ein schleichender Prozess. Aber er habe noch genug Kraft, um einiges für Bernried zu erreichen. Der Rathauschef will Tradition bewahren, sein Dorf aber auch fit für die Zukunft machen. Das setzt er mit typisch bayerischer Schlitzohrigkeit um und die kommt sogar bei den Politikern ganz oben an, wie Vize- Bürgermeister Robert Schiebel verriet.

"A Hund is er scho", soll Horst Seehofer einst über Steigenberger gesagt haben, als er so lange auf den Ministerpräsidenten eingeredet hatte, bis er die Zusage für ein schnelles Internet in Bernried hatte. Der gelernte Banker und Diplom-Betriebswirt Steigenberger ist seit 1990 in der Kommunalpolitik und seit 2002 Bürgermeister. Er ist Bürgermeistersprecher im Landkreis Weilheim-Schongau, stellvertretender Bezirksvorsitzender im Bayerischen Gemeindetag, er singt im Kirchenchor sowie im Bernrieder Dreigesang und ist in mehreren Vereinen aktiv. Und wenn er zu einem Feuerwehreinsatz gerufen wird, lässt er sogar im Rathaus alles stehen und liegen. Nebenbei ist Steigenberger Teilzeit-Landwirt, passionierter Pferdehalter und Kutschenfahrer. Sein "größtes Glück" aber ist seine Großfamilie. Und natürlich seine Frau Maria: Die unterstützt ihn, obwohl sie nicht immer begeistert sei von seinen Ideen. Ohnehin glaubt sie nicht, dass ihr Mann irgendwann kürzer treten wird. Aber das sei sie auch nicht anders gewohnt, sagt sie milde lächelnd.

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