Bernried:Auf sicherer Trasse nach Seeshaupt

Staatsstraße 2063 bei Bernried wird neu verlegt und erhält eine breite Fahrbahn. Die Baukosten: 2,95 Millionen Euro.

Armin Greune

Mit den Rodungen am Nordende der Trasse haben am Montag die Bauarbeiten für den neuen Abschnitt der Staatsstraße 2063 zwischen Bernried und Seeshaupt begonnen. Bis Ende 2014 soll die knapp zwei Kilometer lange Strecke fertiggestellt sein. Die Baukosten betragen voraussichtlich 2,95 Millionen Euro; weitere 400 000 Euro muss der Freistaat für den Grunderwerb aufbringen. Die neue Trasse wird südlich von Bernried im Unterwald links abzweigen und weiter durch den Seeseiter Wald führen, um dann an der Westseite der Bahnstrecke entlang bis zur Staatsstraße 2064 Weilheim-Seeshaupt zu verlaufen. Dort ist die Einmündung als Kreisverkehr geplant, nebenan solle ein Retentionsbecken entstehen. Der Straßenabschnitt habe nicht nur lokale Bedeutung als Entlastung für Seeseiten und Seeshaupt, sagte Günther Grafwallner, Leiter des Weilheimer Straßenbauamts beim Pressetermin anlässlich des Baubeginns: Die Auswirkungen seien bis Pöcking und Weilheim zu spüren. Denn bislang existiert etwa für Busse zwischen Starnberg und Seeshaupt bis auf die neue Brücke am S-Bahn-Halt Pöcking keine Möglichkeit, die Bahngleise zu kreuzen - die höchste Unterführung misst nur 3,20 Meter. Renate Dodell, vormalige Stimmkreisabgeordnete im Landtag für Bernried, erinnerte daran, bereits beim Bau des Buchheim-Museums auf diese missliche Verkehrssituation hingewiesen zu haben. 1999 habe man mit der Planung begonnen, zunächst wollte man die kurvenreiche und unfallträchtige Strecke im Bestand ausbauen. Da ohnehin an der Bahnunterführung Sanierungsarbeiten nötig waren, kam man auf die Idee, eine neue Trasse entlang der Schienen zu bauen: "Die Bahn stellt ja ohnehin schon einen Einschnitt in die Landschaft dar", meinte Dodell. Dennoch sei die erste naturschutzrechtliche Beurteilung "verheerend" ausgefallen. Grafwallner ist überzeugt, mit der Gesamtplanung nun ein umweltfreundliches Konzept vorlegen zu können. Die für den Eingriff vorgesehenen Ausgleichsflächen seien mit 3,4 Hektar mehr als doppelt so groß wie das durch die Straße versiegelte Areal von 1,6 Hektar, weitere vier Hektar werden für Böschungen und Grünflächen benötigt. Ein Großteil der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen werde in der Umgebung der Trasse geleistet, indem Fichtenmonokulturen in artenreiche Mischwälder umgewandelt werden. Aber auch die sensiblen Uferbereiche des Starnberger Sees bei Seeseiten profitierten von der künftigen Verkehrsentlastung: Bislang passieren täglich rund 4200 Fahrzeuge die Strecke, bei einem Ölunfall dort etwa sei der See direkt gefährdet, sagte Grafwallner. Von den heftigen Graupelschauern an der Baustelle ließ sich auch Dodells Nachfolgerin im veränderten Stimmkreis, Ursula Männle, nicht abschrecken. Wie die beiden Bürgermeister Michael Bernwieser und Josef Steigenberger würdigte sie den Baubeginn als "Tag der Freude" für Seeshaupt und Bernried. Steigenberger dankte vor allem Dodell für ihren Einsatz, der entscheidend zum Gelingen des Projekts beigetragen habe.

Bernried Straßenbau

Bernried Straßenbau Bernried, Anfang der Straßenarbeiten zwischen Bernried und Seeshaupt, v.l. BGM Bernried Josef Steigenberger, Ursula Männle, Renate Doddel - Landtag, Günther Grafwallner -Leiter Straßenbauamt WM, BGM Seeshaupt Michael Bernwieser. Foto: Georgine Treybal

(Foto: Georgine Treybal)
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