Berg:Schuldenfrei

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Die Gemeinde am Ostufer des Starnberger Sees kann investieren und braucht keine Kredite. Wichtigste Vorhaben sind ein Grundstückstausch für das neue Rathaus und das geplante Sportlerheim

Von Sabine Bader, Berg

Die Berger Gemeinderäte sind sich einig, was ihren Haushalt für das kommende Jahr betrifft: Es sollen keine Kredite aufgenommen. Damit bleibt die Gemeinde am Ostufer des Starnberger Sees weiterhin schuldenfrei. Zum Jahresende 2016 wird die Kommune 10,4Millionen Euro in der Kasse haben, 2015 waren es noch 10,1 Millionen Euro gewesen. 5,8 Millionen Euro will die Gemeinde im kommenden Haushaltsjahr investieren. Mit Kreditaufnahmen in Höhe von vier Millionen Euro wird frühestens 2020 gerechnet. "Der gesamte Haushaltsplan ist nach dem Vorsichtsprinzip erstellt", sagte Rathauschef Rupert Monn am Mittwoch nicht ohne Stolz zur SZ. In der Sitzung am Dienstagabend hatten die Gemeinderäte über den Etat diskutiert, verabschiedet wird der Haushalt dann in der nächsten Sitzung.

Einer der größten Posten in kommenden Haushaltsjahr ist der Grunderwerb für das neue Rathaus. Zwar ist momentan noch nicht klar, ob das neue Gebäude auch tatsächlich an dieser Stelle entstehen wird. Sollten sich die Gemeinderäte aber für das Huberfeld entscheiden, ist hierfür eine Summe von 1,12 Millionen Euro im Etat vorgesehen. Die Summe schlägt allerdings nur rechnerisch zu Buche, denn rein faktisch handelt es sich aber um einen Nullsummen-Spiel. Die Gemeinde würde nämlich für den Grundstücksteil am Huberfeld, den sie von der Kirche erhält, ein wertgleiches kommunales Grundstück tauschen. Für diverse Vorplanungen zum Rathausneubau sind 2017 darüber hinauf weitere 100 000 Euro veranschlagt.

Das Sport- und Funktionsgebäude, dass der MTV am Huberfeld in Berg errichten möchte, wird die Gemeinde laut Beschlusslage 361 000 Euro kosten, darum sind im Haushalt 400 000 Euro eingeplant. Der Betriebshof soll für 250 000 Euro eine neue Remise erhalten und die First Responder ein neues Fahrzeug. Für Letzteres sind im Haushalt 50 000 Euro vorgesehen. Rathauschef Monn verwies in diesem Zusammenhang aber darauf, dass die First Responder versuchen wollen, einen Großteil der Summe über Spenden selbst zu finanzieren.

Für einen Hort-Container in Aufkirchen sind vorsorglich 100 000 Euro im Etat enthalten. Das Kinderhaus in Höhenrain benötigt einen neuen Parkplatz (70 000 Euro) und der Kindergarten Höhenrain einen neuen Zaun. Dass dieser mit 35 000 Euro recht kostspielig ausfällt, liegt vor allen an den Toranlagen und daran, dass der Zaun so konzipiert ist, dass sich Kinder an ihm möglichst nicht verletzen können. Einen Zuschuss von 150 000 Euro gewährt die Gemeinde auch dem Kinderhaus in Berg. Erneuert werden muss auch die Brücke über den Lüßbach in Farchach (140 000 Euro) und der Friedhof in Aufkirchen braucht neue Wege (85 000 Euro).

Dass die Berger energiepolitisch voll auf der Höhe der Zeit sind, ist natürlich schon durch die vier Wildräder in den Wadlhauser Gräben weithin sichtbar. Nicht damit zu vergleichen, aber dennoch sinnvoll, ist auch das Elektroauto, dass die Gemeinde 2017 für ihren Gemeindeboten anschaffen will. Dieser braucht einen neuen fahrbaren Untersatz und ist viel in der Gegend unterwegs - etwa nach Starnberg zum Landratsamt, zu den Aushängen in der Gemeinde und zu diversen Hausmeistertätigkeiten.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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