Berg:QUH mit neuem Vorstand

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Der neue QUH-Vorstand: Vorsitzender Joachim Kaske (links), seine Stellvertreterin Carin C.Tietze und Schriftführer André Weibrecht. (Foto: Georgine Treybal)

Joachim Kaske tritt die Nachfolge von Andreas Ammer an

Von Katja Sebald, Berg

Für die Berger Wählergemeinschaft QUH brechen neue Zeiten an: Erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 2006 gibt es einen Wechsel im Vorstand. Die Gruppierung wird nun von dem Juristen Joachim Kaske und der Schauspielerin Carin C. Tietze als Stellvertreterin geführt und damit von zwei Mitgliedern, die nicht seit der Gründung dabei sind. Einstimmig wurden sie bei der Mitgliederversammlung am Donnerstag gewählt, zu der 20 von insgesamt 136 Vereinsmitgliedern gekommen waren. Beide waren jeweils ohne Gegenkandidat angetreten waren. In ihren Ämtern bestätigt wurden Petra Beck von Peccoz als Schatzmeisterin sowie André Weibrecht als Schriftführer.

Eine Wahl ohne Gegenkandidat war vor zehn Jahren für ein paar Berger der Grund, selbst in die Politik zu gehen: In bierseliger Laune hatte man beschlossen, Elke Link im Wahlkampf 2006 gegen Rupert Monn, den einzigen Bewerber für das Amt des Bürgermeisters, ins Rennen zu schicken; zunächst nur, "damit es eine richtige Wahl ist". Eine echte Kuh inspirierte zum Kürzel "QUH" für "quer, unabhängig, heimatverbunden". Ein Jahrzehnt später ist die Gruppierung mit vier Sitzen die zweitgrößte Fraktion im Gemeinderat; Link ist Dritte Bürgermeisterin.

Die neue Zusammensetzung des Vorstands soll eine "Trennung von Amt und Mandat" bedeuten, erklärte der bisherige Vorsitzende Andreas Ammer, der zusammen mit seiner Frau Elke Link sowie Elke Grundmann und Harald Kalinke die QUH im Gemeinderat vertritt. Kaske hatte kürzlich sein Gemeinderatsmandat niedergelegt, Kalinke war deshalb als Zweiter Vorsitzender zurückgetreten.

Vor der Neuwahl ließ Ammer in einer emotionalen Rede "die zehn bewegendsten QUH-Momente in zehn Jahren" Revue passieren: Dazu gehörte der Gründungsabend, an dem "ein Bier das andere gab", ebenso wie der - im Jahr 2006 mehr als abwegig erscheinende - Entschluss, einen Internetwahlkampf zu führen. Ein Bericht über eine Hubschrauberlandung von Jens Lehmann im "QUH-Blog", der weltweit Schlagzeilen machte, sei einer seiner größten Erfolge gewesen, sagte der Journalist. Ein anderer Beitrag, für den er verklagt wurde, habe zu einer seiner schwersten Krisen geführt. Die Veranstaltung "Berger Betriebe laden ein" zähle ebenso zu den Höhepunkten wie die Realisierung der Windkraftanlagen. "Wir haben fast alles erreicht, was wir wollten", so Ammers Fazit von zehn Jahren QUH-Politik.

Nachdem Abschieds- und Antrittsgeschenke überreicht waren, blickte man in die Zukunft: "Wir wollen alles dafür tun, dass die Flüchtlinge hier eine gute Heimat finden", lautete das einhellige Bekenntnis des neuen Vorstands. Die erste der von Kaske geplanten "vier bis fünf Veranstaltungen pro Jahr", wird sich dieses Themas widmen: Am Dienstag, 17. November, wird er mit dem QUH-Mitglied und promovierten Archäologen Philipp Pröttel einen Infoabend über Syrien im Berger Marstall organisieren, zu dem auch Christian "Fonsi" Springer, Gründer des Vereins "Orienthelfer", und der BR-Korrespondent Clemens Verenkotte erwartet werden.

© SZ vom 19.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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