Berg:Natur zum Wohlfühlen

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Alle helfen mit bei der großen Pflanzaktion rund um das Containerdorf für Flüchtlinge am Berger Lohacker. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Helferkreis und Gymnasiasten pflanzen mehr als 150 Bäume und Sträucher rund um die neue Container-Wohnanlage der Asylbewerber am Berger Lohacker

Von Sabine Bader, Berg

Der Berger Helferkreis ist schwer aktiv. Am vergangenen Samstag haben sie gemeinsam mit den Bewohnern des Berger Containerdorfs und zehn Abiturienten des Gymnasiums Kempfenhausen eine große Pflanzaktion durchgeführt und dabei um die 40 Laub- und Obstbäume und mehr als 110 Sträucher rund um die Wohnanlage gepflanzt. Das Ganze fand unter der Regie von Landschaftsarchitekt Stefan Rudolf statt, der auch Mitglied im Helferkreis ist. Er war es auch, der seine guten Beziehungen zu einer Pinneberger Baumschule spielen ließ, und noch einen statten Rabatt für die Hölzer herausschlagen konnte. Finanziert werden die Bäume über Baum-Patenschaften, an denen sich Berger Bürger, unter ihnen viele Helferkreismitglieder, beteiligen. Auch Nachbarn der Zeltstadt am Huberfeld, in der die Flüchtlinge ein Jahr gewohnt hatten, haben Patenschaften übernommen.

"Wir wollen die Container in die Landschaft integrieren. Sie sollen nicht als Fremdkörper erscheinen", erläuterte Helferkreisvorsitzender Iradj Teymurian die Aktion. "Der Blick von Aufkirchen auf die Anlage wirkt noch ziemlich brutal", findet auch er. Das soll sich von kommendem Frühjahr an ändern. Darum haben die Berger auch große bis zu vier Meter hohe Bäume genommen. Denn man will möglichst wenig Zeit verlieren. Darum nutzt man auch die jetzige Pflanzperiode. Zudem können die Bäume dann im kommenden Sommer bereits als Schattenspender fungieren. Im vergangenen Jahr in der Zeltstadt war gerade der mangelnde Schatten ein großes Problem. "Es war brütend heiß dort", erinnert sich Teymurian. So mussten sich die Flüchtlinge immer an der Hauptstraße unter die dortigen Bäume setzen.

Insgesamt haben die Hölzer um die 3500 Euro gekostet. 25 Prozent davon übernimmt das Landratsamt Starnberg, da bei der Aktion auch die beiden bislang ziemlich hässlich anmutenden Rückhaltebecken mit ihrem hohen Zaun mit Pflanzen versehen wurden. Vor vier Wochen waren die 79 Flüchtlinge ins Containerdorf am Lohacker gezogen. 29 Asylbewerber in Berg sind noch dezentral untergebracht.

Nach der Pflanzaktion hat man dann gemeinsam ein kleines Fest gefeiert und ordentlich aufgekocht. "Das geht jetzt ja, weil jeder Container seine eigene Küche hat", sagt Teymurian. In der Zeltstadt war das aus Platzgründen nicht möglich gewesen. "Es war einfach toll", sagt Teymurian. Bis zu 90 Leute waren da und es wurde viel gequatscht und gelacht.

© SZ vom 06.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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