Es gibt Menschen, die bauen für ihr Leben gern. Zu ihnen gehört unstrittig der Kaufmann Siegfried Genz: Auf seinem weitläufigen Grundstück auf der Berger Maxhöhe hat Genz in den vergangenen Jahrzehnten diverse Bauten errichtet - manche von ihnen legal, andere illegal. Illegal vor allem darum, weil ein Großteil seines Grundstücks im Landschaftsschutzgebiet und Außenbereich liegt. Einen Teil der Schwarzbauten hat der Unternehmer inzwischen abreißen lassen. Einige stehen noch immer.
Jetzt will Siegfried Genz drei bestehende kleinere Bauten miteinander verbinden und mit einem Anbau versehen, um so ein großes zusammenhängendes Gebäude zu erhalten, in dem er eine landwirtschaftliche Werkstatt einrichten will und große Maschinen für seinen Betrieb lagern kann. Die besagten Bauten liegen nahe des Enzianwegs.
Bei seinem zweiten Bauvorhaben handelt es sich um einen bestehenden Rinderunterstand. Auch er steht rein rechtlich im Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet, daran ließ die Rathausverwaltung am Dienstagabend keinen Zweifel. Das Landratsamt hat den Unterstand 2016 nur unter der Maßgabe genehmigt, dass die Nordseite offen bleibt. Jetzt hat Genz mit dem Bau aber neue Pläne: Er will die Nordseite ebenfalls schließen und das Gebäude nicht mehr zur Tierhaltung verwenden, sondern als Lagerraum für Weidezubehör. Für die Berger Gemeinderäte steht fest: Hier entstehen neue Nutzungen. Für die bisherigen hat Genz die landwirtschaftliche Privilegierung. Da dies aber nicht für die gesamte Landwirtschaft des Kaufmanns gilt, sondern immer nur für die jeweiligen Bauvorhaben, lehnten die Gemeinderäte beide Bauanträge erst einmal ab. Bürgermeister Rupert Monn erklärte das Vorgehen im Gespräch mit der SZ so: "Wir sind der Meinung, dass das Amt für Landwirtschaft in Weilheim erst prüfen soll, ob die neuen Nutzungen ebenfalls privilegiert sind. Dann befassen wir uns erneut mit ihnen."