Berg:Genz beißt auf Granit

Gemeinderat genehmigt nur einen von vier Bauanträgen

Von Sabine Bader, Berg

Um den Berger Kaufmann Siegfried Genz ist es ruhig geworden in der Gemeinde: kein Aufhebens, kein Ärger, Ruhe auf der Maxhöhe. Angesichts dessen erstaunt es ein wenig, dass in der jüngsten Sitzung des Berger Gemeinderates gleich vier Bauvorhaben des Kaufmanns auf der Tagesordnung standen. Allesamt auf seinem weitläufigen Privatgrundstück.

Und um es gleich vorwegzunehmen: Nur einer der Anträge fand die Zustimmung der Gemeinderäte - und zwar ein Rinderstall, den Genz in einem Teil eines primär ohne Genehmigung errichteten Gebäudes einrichten will. Der Bau hatte einst von sich reden gemacht, weil Genz in ihm seine große Sammlung mit historischen Lanz-Traktoren untergebracht hatte. Die Traktorensammlung ist inzwischen abgezogen, jetzt soll ein Rinderstall aus dem Gebäude werden. Nach Ansicht der meisten Gemeinderäte ist dies mit der Privilegierung der Landwirtschaft vereinbar, die Genz vor einer Weile erhalten hat.

Die anderen drei Vorhaben lehnte das Gremium jedoch einstimmig ab. Der Grund: Sie dienen nach Auffassung der Gemeinderäte nicht der Landwirtschaft und liegen überdies im Außenbereich und Landschaftsschutzgebiet. So wollte Genz einen ohne Genehmigung errichteten, historischen Stadl auf seinem Grundstück künftig als Pferdeunterstand und Wetterschutz nutzen. "Das Vorhaben beeinträchtigt die natürliche Eigenart der Landschaft und verunstaltet das Orts- und Landschaftsbild", heißt es dazu in der Beurteilung der Gemeindeverwaltung. Die Folge: abgelehnt. Ebenso abschlägig beurteilt haben die Gemeinderäte, dass Genz einen Teil des neben der früheren Solaranlage gebauten Gebäudes künftig zum Abstellen von Müll nutzt. Dies erweitere "die bestehende Splittersiedlung", heiß es in der negativen Begründung der Verwaltung.

Der vierte und letzte Bauantrag befasst sich indirekt mit dem nach langen juristischen Auseinandersetzungen abgebrochenen Mörserturm, in dem Genz einst die Mörsersammlung seines verstorbenen Vaters ausgestellt hatte. Auf den Überresten des Turmes möchte Genz laut Planung eine Pumpstube und einen Feuerwehrraum mit Wasserreservoir errichten. Aber auch für das geplante Gebäude trifft nach Auffassung des Gemeinderats zu, dass es weiter zur Zersiedelung der Landschaft beitragen würde. Und so lehnten die Gemeinderäte auch diesen 104 Quadratmeter großen Bau einstimmig ab.

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