Benediktbeuern:Aufgehende Sterne

Markus Kreul präsentiert Teilnehmer seines Meisterkurses

Von Sabine Näher, Benediktbeuern

Bravorufe und jubelnder Beifall: Deutlicher hätte das Publikum seine Begeisterung im vollen Allianzsaal des Klosters Benediktbeuern nicht kundtun können. Ein großer Erfolg für die jungen Interpreten und Markus Kreul, der dort seit vergangenen Montag einen Meisterkurs für Klavier, Kammermusik und Liedgestaltung gibt. Von den zwölf Teilnehmern durfte sich am Mittwochabend die Hälfte auf dem Konzertpodium präsentieren. Nicht nur die Besetzungen (Flöte/Klavier, Singstimme/Klavier, Singstimme/Klarinette/Klavier, Violine/Klavier, Singstimme/Violine/ Klavier) waren spannend, sondern auch die Auswahl der Literatur.

Neben den gesetzten Werken der jeweiligen Gattung, wie einer Flötensonate von Leonardo Vinci, Schubert-, Schumann- oder Brahms-Liedern sowie Sarasates "Zigeunerweisen" gab es Raritäten zu entdecken: Hesse-Lieder von Josef Lammerz (1930-2014), zwei Lieder des mit Schubert befreundeten Franz Lachner (1803-1890), die Vertonungen der gleichen Texte von Schumann und Mendelssohn gegenübergestellt waren, Spanisches von de Falla sowie "Fünf hebräische Liebeslieder" des amerikanischen Komponisten Eric Whitacre (geboren 1970). So inspiriert Kreul die jungen Musiker nicht nur in Fragen der Technik und Interpretation, sondern auch der Programmgestaltung. Und dass er sie einführende Worte vor den musikalischen Vortrag sprechen lässt, ist ganz auf der Höhe der Zeit und wird im Wettbewerb "Ton und Erklärung" zum Prinzip erhoben. Alle Darbietungen im Einzelnen zu besprechen, würde den Rahmen sprengen. Soviel sei gesagt: Alle Leistungen waren eines Meisterkurses würdig. Daher die Namen der Interpreten in der Reihenfolge des Auftritts: Jakob Wagner, Flöte, Valentin Steffens, Klavier, Franziska Wetzler, Mezzosopran, Stefan Pitz, Klavier, Judith Werner, Mezzosopran, Susanne Müller, Sopran, Dominik Seibold, Klarinette, sowie Ralitsa Bogdanova, Violine. Und natürlich wirkte Markus Kreul auch selbst am Klavier.

Drei Höhepunkte: Schuberts wunderbar nuanciert dargebotener "Hirt auf dem Felsen", die virtuos funkelnden "Zigeunerweisen" sowie die "Love Songs" von Whitacre, bei denen nicht zuletzt das fabelhafte Interagieren der Interpreten beeindruckte.

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