Bauvorhaben:Schon ausgebucht

Krailling: Maria-Eich Caritas Alten Heim: Neubau

Südlich vom bestehenden Altenheim, auf der Grünfläche links im Bild, ist der Neubau mit Tiefgarage vorgesehen. Das Foto zeigt eine Heimbewohnerin, die von einer früheren Nachbarin besucht wird.

(Foto: Nila Thiel)

Für das Betreute Wohnen der Caritas in Krailling liegen bereits 55 Anmeldungen vor - dabei hat die Gemeinde das Bauprojekt gerade erst beschlossen. Ob auch am Sportplatz gebaut werden kann, soll ein Gutachten zeigen

Von Carolin Fries, Krailling

55 Anmeldungen liegen Diana Sturzenhecker, Heimleiterin des Caritas-Altenheims Maria Eich, bereits vor. Dabei hat der Gemeinderat erst am Dienstagabend eine Erweiterung der Einrichtung an der Rudolf-von-Hirsch-Straße in Krailling genehmigt. Die Schober-Stiftung will auf 5000 Quadratmetern südlich der bestehenden Gebäude ein dreigeschossiges Haus mit einem zusätzlichen Penthouse-Geschoss errichten. Darin sind passenderweise genau 55 Wohneinheiten geplant, die die Caritas betreiben will.

Insgesamt wird sich die Zahl der Anlagenbewohner mit dem Neubau nur unwesentlich erhöhen, wie Sturzenhecker sagte. Denn im Altenheimbereich würden 20 Zimmer zu Mitarbeiterwohnungen umgebaut. Sie warb für das Betreute Wohnen in unmittelbarer Nähe des Altenheims, das den Bewohnern viele Vorteile biete, vor allem einen "fließenden Übergang" der Betreuungsformen.

Der parallel zur Straße angeordnete Baukörper für die geräumigen Appartements soll im Gegensatz zu den verschachtelten Gebäuden des Altenheims "klar und ruhig" wirken, wie Planer Nikolaus Brandmair von der Topos GmbH in München dem Gremium erläuterte. Der bestehende Gehweg soll erweitert und die Bushaltestelle aufgewertet werden. Rund um das schlichte, zweischenklige Haus mit einer Höhe von 13 Metern ist viel Grün geplant. Mindestens 22 Laubbäume sollen auf dem Gelände neu gepflanzt werden, darunter mindestens sieben Eichen. Sebastian Sefzig (FDP) schlug vor, im Zuge der Bebauung auch einen Gehweg auf der östlichen Straßenseite zu bauen sowie die Parkplatzsituation rund um den Sportplatz neu zu gestalten. Diese Idee wurde allgemein befürwortet.

Definitiv heftiger diskutiert wurde die ursprünglich im selben Atemzug geplante Wohnbebauung auf der Fläche zwischen Altenheim und Sportplatz. Auf dem etwa 10 000 Quadratmeter großen Areal sollten 38 Wohneinheiten entstehen. In den sozial geförderten Wohnungen gedachte die Gemeinde insbesondere dem Pflegepersonal des Altenheims bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können. Bei der öffentlichen Auslegung im Verfahren der hierfür erforderlichen Flächennutzungsplanänderung hagelte es dann aber reihenweise Kritik.

Nicht nur die Anwohner reichten umfangreiche Stellungnahmen ein, auch der Bund Naturschutz, der TV Planegg-Krailling und die Nachbargemeinde Planegg äußerten große Bedenken - wenn auch aus verschiedenen Gründen. Nikolaus Brandmair bündelte die wesentlichen Kritikpunkte in der Sitzung am Dienstag für eine Abwägung. So legte er etwa ein Verkehrsgutachten für die Rudolf-Hirsch-Straße vor. Demnach steigt das Verkehrsaufkommen durch das erweiterte Seniorenheim von 220 Fahrzeugen am Tag auf 300. In den Morgenstunden sei mit 27 anstatt 24 Autos stündlich zu rechnen, abends seien es 57 anstatt 41 - "keine Beeinträchtigung in erheblichem Umfang", wie er zusammenfasste. Auch die Einwendungen des Sportvereins wies der Planer mit einem Lärmschutzgutachten zurück. "Diese Konflikte können planerisch gelöst werden." Problematischer seien die naturschutzrechtlichen und ökologischen Belange. "Dieses Thema war uns am Anfang der Planung nicht so bewusst", räumte Brandmair ein. Konkret geht es um Auswirkungen der Planung auf die extrem seltenen Holzkäferarten, die im Klosterwald Maria Eich vorkommen. Ob die Urkäfer-Arten gefährdet würden oder nicht, lässt sich - so das Urteil der Naturschutzbehörden und des Planungsbüros für Naturschutz PAN - nicht mit Gewissheit sagen. Um die Frage zu klären, will Krailling einen großflächigen Korridor untersuchen lassen - allerdings erst in den frühen Sommermonaten. Dann wird sich zeigen, ob die Fläche überhaupt für eine Bebauung in Frage kommt.

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