Baustelle:Lautes Finale in Stockdorf

Stockdorf Bahnhof Bauarbeiten

Die Metallkonstruktion für das neue Dach am Stockdorfer Bahnsteig steht schon, an diesem Wochenende wird eine Behelfsbrücke herausgehoben. Während der nächtlichen Arbeiten fahren dann keine S-Bahnen.

(Foto: Georgine Treybal)

Beim Umbau des Bahnhofs stehen am Wochenende noch einmal nächtliche Arbeiten bevor, die mit viel Lärm verbunden sind. Vom Montag an halten dort erstmals seit zwei Monaten wieder S-Bahnen

Von Michael Berzl, Stockdorf

Auf dem Bahnsteig schrauben Arbeiter Teile des neuen Dachs zusammen und verlegen rund um die Sitzbänke die letzten Betonplatten, der künftige Vorplatz wird planiert, gleichzeitig wird am Aufzugsschacht gearbeitet. Drei Tage, bevor in Stockdorf wieder eine S-Bahn hält, herrscht auf der Baustelle Hochbetrieb. Mehr als 30 Arbeiter und Monteure sind dort beschäftigt. Und an diesem Wochenende wird es noch einmal richtig laut, kündigt ein Bahnsprecher an.

Seit Mitte Juni konnte in Stockdorf keine S-Bahn anhalten, zeitweise schon deswegen, weil es gar keinen Bahnsteig mehr gab. Wer zum Beispiel morgens nach München in die Arbeit wollte, musste erst einmal mit dem Bus nach Planegg fahren, um dort in den Zug umzusteigen. Bald wird der Schienenersatzverkehr wieder eingestellt. Der erste Zug mit Fahrtrichtung München hält am kommenden Montag um 4.45 Uhr in Stockdorf, kündigt der Bahnsprecher an. Ein Mitarbeiter der Bahn werde vor Ort sein, um Reisenden mit Rat und Tat behilflich zu sein.

Mit dem ersten Zughalt am Montag nach zwei Monaten Umbaupause kann der Terminplan wie vorgesehen und bereits im vergangenen November angekündigt, exakt eingehalten werden. Die S-Bahnen fahren dann auch wieder im gewohnten 20-Minuten-Takt, teilt der Unternehmenssprecher mit.

Seit Freitagabend verkehren aber an diesem Wochenende nochmals zwischen Pasing und Tutzing Busse im Schienenersatzverkehr, teilt der MVV in seinen Baustelleninfos mit. In den Nächten sind einige Arbeiten zu erledigen, die zum Teil viel Lärm verursachen. So wird zum Beispiel das Schotterbett mit einer sogenannten Stopfmaschine verdichtet. Außerdem hebt ein Kran die Behelfsbrücke weg, unter der in den vergangenen Wochen die neue Fußgängerunterführung zum Bahnsteig gebaut wurde.

Auch nach diesen aufwendigen Arbeiten sehen Zugang und Bahnsteig noch ziemlich unfertig aus. Vorerst führt eine provisorische Holztreppe hinauf, die Bahnsteigüberdachung werde nur zur Hälfte montiert sein, teilt der Bahnsprecher mit. Der Aufzug könne erst im Herbst in Betrieb genommen. Am Freitag waren Arbeiter noch damit beschäftigt, Schalbretter für den Schacht anzubringen. Gearbeitet wird in Stockdorf wohl noch bis Ende des Jahres; nach dem eigentlichen Umbau des Bahnhofs entstehen unter der Regie der Gemeinde auf dem Vorplatz noch Fahrradständer und eine Toilettenanlage. Autofahrer müssen noch einige Wochen Umwege in Kauf nehmen, denn die Bahnstraße bleibt voraussichtlich noch bis Ende Oktober im Bereich der Unterführung gesperrt. Diese Frist habe das beauftragte Bauunternehmen beantragt, hieß es am Freitag im Rathaus. Am Samstag, 7. Oktober, will die Gemeinde die Einweihung des umgebauten Bahnhofs mit einem Straßenfest feiern.

Allein die Bahn investiert nach eigenen Angaben etwa 4,3 Millionen Euro in den Umbau, der den Zugang in Stockdorf barrierefrei macht. Wichtig ist dafür vor allem der Aufzug, der künftig von der Fußgängerunterführung hinauf zum Bahnsteig führt. Der Bahnsteig wiederum ist 20 Zentimeter höher als bisher, so dass der bisherige Höhenunterschied entfällt.

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