Autobahn A952:Kilometerlange Staus vor Starnberg

Stau in Starnberg; Nur eine Spur war frei

Nichts geht mehr - und zwar rund um die Uhr. Dabei war am Mittwoch und Donnerstag in der Münchner Straße nur eine der beiden Spuren gesperrt.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Stadt sperrt die rechte Spur der Münchner Straße für Bauarbeiten. Die Autos stehen auf der Autobahn bis zum Dreieck.

Der Verkehrsfluss rund um Starnberg reagiert bekanntlich ausgesprochen sensibel auf Veränderungen: Eine Baustelle in der Münchner Straße auf der Bundesstraße 2 am Ortseingang führte am Mittwoch und Donnerstagmorgen zu langen Staus. Sie reichten zeitweise kilometerweit bis zum Starnberger Autobahndreieck zurück. Der letzte Stau löste sich erst auf, als die Baustelle am Donnerstag gegen 10.15 Uhr aufgehoben wurde, wie die Polizei mitteilte. Grund für die Verkehrsbehinderungen war die Verlegung einer Wasserleitung im Auftrag der Stadt Starnberg.

Bereits am Mittwochnachmittag und im späteren Berufsverkehr war es auf der A 952 zu massiven Problemen gekommen, weil die Fahrbahn in Höhe der Strandbadstraße stadteinwärts auf eine Spur verengt werden musste. Verschärft wurde das Problem auf der Staatsstraße zwischen Berg und Percha durch eine Unfallserie auf der Garmischer Autobahn: Auf der A 95 in Richtung München zwischen den Anschlussstellen Wolfratshausen und Schäftlarn hatten sich bei winterlichen Straßenverhältnissen gleich mehrere Unfälle ereignet. Der Schaden beträgt mehr als 100 000 Euro. In Gegenrichtung umgingen Ortskundige das Starnberger Nadelöhr, indem sie bereits in Oberdill die A 95 verließen und über Wangen und Leutstetten fuhren.

Wenig überrascht von den Auswirkungen der Baustelle ist Johannes Bauer, Verkehrsexperte der Starnberger Polizei: "Wenn irgendetwas auf der Münchner Straße passiert", sagte er, "hat das jedes Mal erhebliche Auswirkungen auf den Verkehrsfluss in der Stadt". Erfahrungsgemäß gebe es dafür viele Beispiele: Ob es nun ein Unfall, eine Baustelle oder ein anderes Hindernis auf der B2 innerhalb der Stadt ist - das Ergebnis sei stets das Gleiche. Bauer bezeichnete die jüngste Verkehrsbehinderung als "Probelauf dafür, was uns in Starnberg in den nächsten Jahren erwartet".

Gemeint ist der Bau des B2-Tunnels, für den nach aktuellem Stand Ende Juli der Spatenstich geplant ist. Die Vorbereitungen dafür laufen beim Staatlichen Bauamt Weilheim derzeit auf Hochtouren, sagte Christian Probst, Abteilungsleiter im Bauamt. Für den Umbau müssten noch weitere Sparten - Versorgungsleitungen für Wasser, Abwasser, Gas, Strom, Elektro- und Kommunikation - verlegt werden. Allerdings ist das Staatliche Bauamt bemüht, die jeweiligen Spartenträger so zu koordinieren, dass die Belastungen für die Verkehrsteilnehmer möglichst gering ausfallen. Probst geht davon aus, dass der Verkehr von den Sommerferien 2018 an überwiegend noch zweispurig in beide Richtungen fließen kann - allerdings auf verschmälerten Fahrspuren. Kurzzeitig gebe es jedoch auch Konstellationen, bei denen eine einspurige Führung - vorzugsweise nachts oder an Wochenenden - unumgänglich sei. Probst: "Wir versuchen, das so problemlos wie möglich zu machen."

Für die Baustelle, für die am Mittwochvormittag auf 125 Meter Länge die rechte Fahrspur der B2 gesperrt wurde, um noch vor der Frostperiode eine Wasserleitung verlegen zu können, ist aber nicht das Staatliche Bauamt Weilheim, sondern die Stadt Starnberg verantwortlich. Probst ist bemüht, die Spartenarbeiten zu bündeln. Was das Starnberger Wasserwerk allerdings weiterhin plant, ist unbekannt. "Wir wissen nicht, was da noch kommt", sagte Probst, obwohl es regelmäßige Baustellen-Besprechungen zwischen Staatlichem Bauamt und Stadt Starnberg gibt.

In Tag- und Nachtarbeit seien die Arbeiten des städtischen Wasserwerks zügig vorangekommen, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Starnberg, das die verkehrsrechtliche Anordnung erteilt hatte. Mit Aufhebung der Baustelle am Donnerstag hatte sich der Verkehrsfluss in Starnberg schlagartig normalisiert.

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