Antrag:Starnberger Gymnasium soll doch saniert werden

Starnberg, Gymnasium

Im Starnberger Gymnasium gibt es etliche Baustellen - hier ein nicht fertig saniertes WC.

(Foto: Georgine Treybal)

Nach dem Protest des Elternbeirats wollen mehrere Fraktionen den Stadtrat noch einmal abstimmen lassen. Die Stadt erklärt, welche Schritte sie verschieben will

Von David Costanzo, Starnberg

Wann wird was im Starnberger Gymnasium hergerichtet? Nach dem Protest des Elternbeirats im Stadtrat haben Stadt und Bürgermeisterin Eva John genau erklärt, welche Schritte noch in diesem Jahr geplant sind und welche verschoben werden - obwohl dafür 1,8 Millionen Euro bereitstehen und selbst die Bauverwaltung sie als "unbedingt notwendig" erachtet. Den Aufschub wollen nicht nur Eltern und Schule möglichst verhindern: Die Stadträte Angelika Wahmke (Bürgerliste), Stefan Frey (CSU) und Angelika Kammerl (Parteifreie) haben am Mittwoch beantragt, dass die Sanierung ohne Abstriche weitergeht. Darüber soll der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung in drei Wochen abstimmen. Die Fraktionen sind zuversichtlich, eine Mehrheit zu bekommen.

Auch die Grünen wollen die Arbeiten weiterführen lassen. Die Fraktion möchte einen Ortstermin vereinbaren, sagte Stadträtin Martina Neubauer, um danach einen pragmatischen und umsetzbaren Vorschlag zu machen. Im Bauausschuss am Donnerstag hatten noch alle Mitglieder mit Ausnahme von Otto Gaßner (UWG) für eine Verschiebung gestimmt, weil die Bauverwaltung nach eigenen Angaben mit laufenden Projekten überlastet ist.

Die Stadt verteidigt sich in ihrer Erklärung: Seit 2009 sei pro Jahr im Durchschnitt eine halbe Million Euro in das Haus gesteckt worden. Fertiggestellt würden heuer noch Lehrer-WC und behindertengerechte Toilette. Die Heizungsverteiler müssen dringend für 100 000 Euro saniert oder ersetzt werden. Die Fassaden im Physikbereich werden gedämmt. Verschoben würden dagegen: energetische Fassadensanierung, Möblierung und Gestaltung des Lehrer-Vorbereitungsraums, der allerdings schon jetzt nutzbar sei, die Sanierung eines weiteren Physiksaals, Akustikdämmung in Klassenzimmern und die Sanierung einer WC-Anlage. Nach den Worten von Bürgermeisterin John ist die zuständige Architektin der Stadt etwa mit dem Neubau des Wasserparks überlastet, eine zweite Stelle sei unbesetzt.

Schule und Elternbeirat haben diese Erklärung nicht bekommen, sondern auf der Internetseite der Stadt entdeckt. Den Eltern fällt vor allem auf, was nicht verzeichnet ist: Die dringend nötigen Malerarbeiten sowie ein lang diskutiertes Farbleitsystem, das in dem verschachtelten Gebäude die Orientierung erleichtern soll. Sie setzen darauf, dass der Stadtrat bei einem Ortstermin sehr schnell die Dringlichkeit erkenne, sagt die Elternbeiratsvorsitzende Tatjana von Groll-Schacht. Die Stadt könne die Planung auch an ein Architekturbüro vergeben. Für das Gymnasium wäre das nur ein Anfang: Vize-Direktorin Uta Lechner sagt, auch die Turnhalle müsse saniert werden, Chemie-Säle müssten her und Klassenräume für die Rückkehr zum G 9. Ein Ortstermin für den Stadtrat war am Mittwochmittag noch nicht vereinbart.

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