Andechs:Ein Dach über dem Kopf

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Andechs will Obdachlose und anerkannte Flüchtlinge in Container unterbringen

Von Blanche Mamer, Andechs

Wer seine Miete nicht mehr zahlen kann und aus seiner Wohnung herausgeklagt wird, hat nur wenig Chancen, sofort eine neue Bleibe zu finden. Das passiert auch immer wieder im Landkreis Starnberg. Es ist dann Aufgabe der Kommune, den Wohnungslosen oder die Familie unterzubringen. Ein ziemlich großes Problem, da die meisten Gemeinden keine Wohnungen mehr haben. Nun hat sich der Gemeinderat Andechs mit dem Thema befasst und sich nach möglichen Alternativen umgeschaut.

Die Gemeinde Andechs hat derzeit zwei alleinstehende Männer untergebracht. Eine Unterbringung für Familien oder für Frauen mit Kindern ist bis jetzt unmöglich. "Die Ferienwohnungen in den drei Ortsteilen sind alle belegt. Wir haben absolut keine freien Wohnungen mehr. Die einzige Möglichkeit ist, die frei gewordenen Räumlichkeiten im östlichen Teil des alten Feuerwehrhauses in Frieding in Wohnungen umzubauen, als Vorsorge, falls Wohnraum für Familien gebraucht wird", sagte Geschäftsleiter Max Pänzinger. Im Erdgeschoss des Gebäudes an der Widdersberger Straße 14 war bisher ein Gewerbebetrieb. Es ist die einzige Immobilie, in der eine Umnutzung in Wohnen möglich ist. In allen anderen Gebäuden der Kommune Andechs sind aufgrund der rechtlichen und planerischen Vorgaben die Umnutzung und Herstellung von Räumlichkeiten für Obdachlose nicht möglich, so Pänzinger.

Allerdings gibt es auch die Überlegung, auf dem Grundstück neben dem Minigolfplatz einen weiteren Container aufzustellen, um dort auch die Obdachlosen unterzubringen. Der Gemeinderat hat nun beschlossen, die notwendigen Kosten für beide Alternativen zusammenzutragen und danach zu entscheiden.

Die Modulbauweise biete mehr Wohnraum und erlaube, dass anerkannte Flüchtlinge ein eigenes Domizil bekämen. Denn lange können sie nicht mehr als Fehlbeleger in den Asylunterkünften bleiben. Das Grundstück sei jedenfalls groß genug für einen weiteren Container, meinte Pänziger. Die Planung erfolge in Absprache mit dem Landratsamt. Wie berichtet, stellt Andechs einen Teil des Areals für Flüchtlinge zur Verfügung.

© SZ vom 24.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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