Wahl 2018:Bereit für höhere Weihen

CSU kürt ihre Kandidaten; CSU kürt Kandidaten

Mit jeweils mehr als 90 Prozent der Stimmen haben die Delegierten der Kreis-CSU Ute Eiling-Hütig aus Feldafing zur Landtagskandidatin und Harald Schwab aus Gilching als Kandidaten für den Bezirkstag nominiert.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die CSU nominiert Ute Eiling-Hütig erneut als Kandidatin für den Landtag. Die Feldafingerin traut sich einen Posten im Kabinett zu: "Mich würde das Kultusministerium reizen."

Von Ute Pröttel, Andechs

Ute Eiling-Hütig ist wütend. Wütend über das miserable Ergebnis, das die CSU bei der Bundestagswahl eingefahren hat. Dass die CSU so viele Wähler verloren hat. "Das müssen wir bei der Landtagswahl nächstes Jahr wieder wett machen," sagt die Abgeordnete des Stimmkreises Starnberg. Sie will 2018 erneut in den bayerischen Landtag und könnte sich sogar vorstellen ein Ministeramt zu übernehmen. "Mich würde das Kultusministerium reizen", so Eiling-Hütig zur SZ. Die erste Hürde dazu hat sie am Donnerstagabend genommen. Der Kreisverband nominierte Eiling-Hütig mit 92 Prozent der Stimmen zur Kandidatin für die Landtagswahl im Herbst 2018. Die Versammlung sah erstmals keine Aussprache unter den Delegierten vor, was zu leiser Kritik führte. Überhaupt gab sich der Kreisverband sehr einig. Während sich Eiling-Hütig aus Feldafing und der Bezirksrat Harald Schwab aus Gilching vor fünf Jahren noch ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Kandidatur für den Landtag lieferten, waren die beiden Politiker diesmal voll des Lobes für den jeweils anderen. Er sei beeindruckt gewesen, wie schnell Eiling-Hütig sich in die Aufgaben des Landtages eingearbeitet hätte, sagte Harald Schwab, als er seine ehemalige Konkurrentin der Versammlung erneut als Kandidatin vorschlug. Mit einer Hartnäckigkeit, die wohl nur Frauen zueigen sei, habe sie sich für das Gymnasium Herrsching und die FOS/BOS eingesetzt. "Ich traue dieser Frau alles zu," sagte Schwab, "auch einen Ministerposten."

Trotz einer historisch niedrigen Arbeitslosigkeit, eines in ganz Europa beneideten Wirtschaftswachstum, einer hervorragenden Haushaltslage, und trotz der Tatsache, dass Bayern das sicherste Land Deutschlands sei, habe die CSU so viele Wähler verloren, sagte Eiling-Hütig in ihrer Rede. Diese Verluste gefährdeten das Erfolgsmodell Bayern.

"Wir müssen den Menschen zeigen, dass wir die Themen anpacken, die sie bewegen: die Renten sichern, Verbesserung der Pflegesituation, steuerliche Entlastung junger Familien und des Mittelstands, Verbesserung der Bildungschancen, in Zeiten eines rasanten Wandels den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken", rief Eiling-Hütig den 90 Delegierten im Klostergasthof Andechs zu. "Wir müssen in den Koalitionsverhandlungen eine klare Linie zeigen", forderte sie.

Einem Rechtsruck der CSU erteilt Eiling-Hütig eine Absage und hinterfragt, ob angesichts der stark rückläufigen Zahlen von Flüchtlingen eine konkret beschlossene Zahl für eine Obergrenze wirklich hilfreich sei. In Richtung ihres Parteikollegen und frisch gewählten Bundestagsabgeordneten Michael Kießling sagte sie: "Ich bin sicher, dass man eine Lösung in Berlin finden wird." Rund 20 Reden hat Eiling-Hütig in der letzten Legislaturperiode gehalten. Als Abgeordnete in Bayern will sie auch in Zukunft darauf dringen, dass die CSU sich in Berlin durchsetzt.

Auch Bezirksrat Harald Schwab wurde für eine erneute Kandidatur aufgestellt. Er erhielt 97 Prozent der Stimmen. Applaus gab es von einer großen Zahl an CSU-Mandatsträgern. Unter ihnen der neu gewählte Bundestagsabgeordnete Michael Kießling, Landrat Karl Roth und sein Stellvertreter Georg Scheitz sowie die Kreisvorsitzende Stephanie von Winning.

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