Trinkwasser:Alles klar in Andechs

Trinkwasserqualität ist nach Optimierung der Technik sehr gut

Von Blanche Mamer, Andechs

Die Trinkwasserqualität in Andechs könnte besser nicht sein. Als "exzellent" bezeichnete sie Hermann Doblinger, Vorstand der AWA Ammersee, im Andechser Gemeinderat. Nicht nur die Qualität sei gut, auch die Versorgung durch eigene Brunnen und Quellen funktioniere derzeit bestens, sagte er. Das Andechser Wasser kommt aus Brunnen IV und aus den Quellen "Alexander" und "Blumenschein". Diese waren 2003, damals noch vom Zweckverband, vom Netz genommen worden, die AWA hat sie wieder in Betrieb genommen, die Quellfassungen liefern Andechs 30 Prozent des Tagesbedarfs, sagte Thomas Tinnes, technischer Leiter Wasser bei der AWA. "Es ist unser Ziel, eine ortsnahe Versorgung zu ermöglichen. Andechs ist heute autark", so Doblinger. Auch die Bürger sind zufrieden, dass die Quellen wieder genutzt werden. Ihr Wasser enthalte weder Eisen noch Mangan, sagte Tinnes.

Nach der Havarie von 2013/2014 und der Verkeimung in Brunnen IV war laut ihm zufolge die Trübungsmessung optimiert und die UV-Anlage verbessert worden. Weil im Juli 2013 ein Keim in Brunnen IV gefunden worden war, hatte das Andechser Wasser sechs Monate lang gechlort werden müssen. Erst Anfang 2014 ging der Brunnen wieder ans Netz. Auch die Steuerung und die Überwachung der Grenzwerte sei optimiert worden, bei der geringsten Anzeige einer Trübung schalte sich die Pumpe sofort und automatisch ab und bleibe blockiert. "Es wurde ein verbessertes Messgerät eingebaut, das eine zeitnahe Beobachtung über Computer ermöglicht", erklärte Tinnes. Alle Messdaten würden umgehend an die Zentrale gemeldet, jede Störung sofort angezeigt. Auch die Quellfassungen würden ständig durch Kameras überwacht.

Die Ursachen für die Verkeimung seien unklar, sagte Doblinger auf Nachfrage von Georg Scheitz (CSU). Man dürfe niemandem den schwarzen Peter zuschieben. Man könne zwar weder Landwirte noch Hundehalter als Verursacher ausschließen, aber sich auch nicht festlegen. Auch das Wetter könne eine Rolle spielen, beispielsweise könnten nach langen Trockenperioden und plötzlichen starken Regenfällen Verunreinigungen entstehen.

Nun sollen die Schutzgebietsgrenzen erweitert werden. Der Antrag soll im Dezember ans Landratsamt gehen. Eine Studie zur Versorgungssicherheit soll eventuelle Schwachstellen in Andechs unter die Lupe nehmen. Es sei sehr viel in die verbesserte Technik investiert worden, sagte Tinnes. So werde gezielt nach Wasserverlusten im Rohrleitungsnetz gesucht. Allein Erling und Machtlfing haben 35 Kilometer Leitungen. Als laufende Baumaßnahmen mussten in allen Ortsteilen Versorgungsleitungen saniert und Neubaugebiete erschlossen werden. Zudem ist eine Verbesserung der Hydraulik geplant, vor allem an der Starnberger Straße und am Schmiedanger.

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