Alling:Melodienreigen

Vielseitiges Konzert der Starzeltaler Sängerrunde

Von Manfred Amann, Alling

Der Starzeltaler Sängerrunde unter Leitung von Bernd Ulbrich gelingt es immer wieder, einen Reigen an Melodien in vielfältige Tonbilder zu gießen und mit Leidenschaft vorzutragen. Beim Frühjahrskonzert im Allinger Bürgerhaus gastierte erstmals das Folkloreensemble Garun von Helge Japha. Das Ergebnis: eine sicher eigenwillige, aber wunderbare Ergänzung und ein musikalischer Hochgenuss, der auch dann nicht abklingt, als es wegen des Flugzeugabsturzes in Südfrankreich eher besinnlich, fast melancholisch wird.

"Über den Wolken von Reinhard Mey wollten wir erst gar nicht singen", verrät Moderator Helmut Vogl. Nun wird das Lied den Opfern des Flugunglücks und ihren Angehörigen gewidmet. Ebenso die lyrischen Weisen "Weit, weit weg" und "Heast as net", von Hubert von Goisern. Auch wenn dieser Teil etwas pathetisch anmutete, die Lieder passten melodisch und von den Klangfarben her trefflich zum Konzert. Beim wolkenweich und klar gesungenen "Hallaluja", in dem der kanadische Songwriter Leonhard Norman Cohen ursprünglich in Bezug auf das Alte Testament König David für seinen Gott Harfe spielen lässt, das mittlerweile textlich aber zu einem Liebeslied mutiert ist, konnte man Gänsehaut bekommen, besonders wenn Japha sanfte Basstöne unterlegte. Das feierliche Lied wählten sich die etwa hundert Zuhörer auch als Zugabe und belohnten die Vorstellung abermals mit frenetischem Applaus.

Anrührend auch die gemeinsame Darbietung von "Conquest of Paradise". Wie Vogl informierte, lag das Werk des griechischen Komponisten und Pioniers der elektronischen Musik, Vangelis, lange in der Schublade, bis es für Henry Maske zur theatralischen Marschmusik auf dem Weg zum Boxring wurde. Auch das dritte gemeinsame Stück "Habani Kahle", ein traditionelles Zulu-Volkslied, in dem der Abschiedsgruß "Geht hin in Frieden" verarbeitet ist, ging unter die Haut. Als die Starzeltaler Sängerrunde mit dem "Ram Tadada" des Zottelmarsches von Gottfried Veit das Konzert eröffnete, ahnte man von diesem Hörgenuss noch nichts. Es ließ eher auf einen lebhaften Melodienreigen schließen. Doch auf ihrer musikalischen Reise präsentierten die sieben Musiker eine Melodienvielfalt, zu deren Rhythmen man nicht still sitzen konnte.

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