Für fünf Millionen Euro wird das 113 Jahre alte Schulhaus in Argelsried saniert, umgebaut und erweitert. Somit könnte der Hort mit dem Namen "Bärenstark fürs Leben" voraussichtlich bis zum Herbst 2020 in das Gebäude an der Münchner Straße einziehen. Bislang befindet sich der Hort, der von der Diakonie Fürstenfeldbruck betrieben wird, noch in Containern neben dem Christoph-Probst-Gymnasium in Gilching.
Der Gemeinderat hat sich am Dienstag mit einer deutlichen Mehrheit für die Sanierung und einen Anbau entschieden, um das historische Gebäude zu erhalten. Das hätten sich auch viele Argelsrieder und Geisenbrunner gewünscht, sagte Bürgermeister Manfred Walter (SPD), der sich für diesen Weg einsetzte. Die SPD-Fraktion jedoch stimmte gegen die Sanierung und votierte für den Abriss und einen Neubau. So führte Christian Winklmeier an, dass durch den geplanten Anbau ohnehin der "Charme" des alten Schulhauses verschwinden würde. Er befürchtet zudem, dass die Kosten wie bei anderen Sanierungen "aus dem Ruder laufen" könnten. SPD-Fraktionskollege Matthias Helwig fragte zudem, inwieweit ein sanierter Altbau den "modernen Standards" noch genüge.
Andere Gemeinderäte wie zum Beispiel Margarete Blunck von der ÖDP hielten es für wichtig, "Altes mit neuem Flair" zu verbinden. Matthias Vilsmayer (Freie Wähler) warnte davor, "jetzt eine Rolle rückwärts zu machen", nachdem man sich bereits vor einem haben Jahr gegen einen Abriss entschieden habe. Peter Unger (Grüne) wiederum lobte das Sanierungskonzept des Architekten Stefan Dinkel.
Der Planer verwies auf die steigenden Preise im Baugewerbe und warnte vor möglichen Überraschungen im maroden Gebäude, weshalb ein Kostenpuffer von zehn Prozent einkalkuliert worden sei. Eine Sanierung sei diesem Fall um etwa eine halbe Million Euro billiger als ein Neubau, sagte der Architekt. Das Haus hatte zuletzt die Montessori-Schule genutzt, die beim Abenteuerspielplatz ein neues Domizil errichtet hat. Das Argelsrieder Schulhaus muss nun komplett entkernt werden.