Starkbieranstich am Nockherberg:Wir Bayern machen uns nicht lächerlich, wir sind so!

Bei ihrer Fastenpredigt am Nockherberg behandelt Luise Kinseher als Mama Bavaria ein paar bayerische Naturgesetze - das wichtigste: "Bavaria first!" Die besten Sprüche.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Zum siebten Mal steht Luise Kinseher als Mama Bavaria am Rednerpult auf dem Nockherberg, und wo es im vergangenen Jahr vor allem um Flüchtlinge ging, ziehen sich dieses Mal verschiedene Themen durch ihre Rede. Auf einen hebt sie immer wieder ab, obwohl der ja mit Bayern eigentlich nicht viel zu tun hat: US-Präsident Donald Trump. "Bavaria first!" heißt es bei Kinseher.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Den Ministerpräsidenten Horst Seehofer begrüßt die Bavaria auch mit einer Anspielung auf Trump: Sie habe nun ein für allemal entschieden, dass Seehofer Bayerns Ministerpräsident bleibt. Denn: "Was der Donald Trump mit siebzig werden kann, das kann Horst Seehofer mit siebzig noch ewig bleiben."

Dass Seehofer Trump besuchen will, hält die Bavaria für eine gute Idee: "Mit dem muss mal einer reden, der ihn versteht."

Schon vor Beginn der Fastenpredigt sagte Seehofer, er habe der Bavaria ja "genug" Vorlagen für Spott geliefert das ganze Jahr. Bei der klingt es in der Rede dann so: "Der Horst ändert nicht seine Meinung, der ändert seine Gefühle."

Politischer Aschermittwoch - CSU

Quelle: dpa

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Immer wieder kommt die Bavaria auf die vermeintlichen bayerischen Naturgesetze zu sprechen, denn es läuft hier einiges anders als im Rest Deutschlands: "Wir machen uns nicht lächerlich, wir sind so!"

Die CSU kommt naturgemäß besonders häufig vor in der Fastenpredigt - die Bavaria nennt sie die "einzige Partei, die mehr Hoffnungsträger als Mitglieder hat".

Sie widmet sich dann auch bald Generalsekretär Andreas Scheuer (hier beim politischen Aschermittwoch): "Andi Scheuer! Da darf man sich von Frisur und Brille nicht täuschen lassen. Das ist wie bei einer China-Kopie. Von außen Ähnlichkeit mit einer Edel-Karosse, aber innen schwere Mängel!"

Und mit einem Seitenhieb auf den andauernden Streit in der Flüchtlingspolitik und Scheuers Angaben, dass "gefühlt 10 000 Leute" beim politischen Aschermittwoch in Passau gewesen seien, meint Kinseher: "Eine Partei, die es schafft, in Passau gefühlte 10000 Menschen in einer 4000er Halle unterzubringen, die braucht keine Obergrenze mehr."

Starkbieranstich am Nockherberg

Quelle: Tobias Hase/dpa

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Zu Markus Söder und seiner möglichen Zukunft in Berlin sagt die Bavaria: "Eigentlich müsste der Markus Söder derjenige in der CSU sein, der sich am ehesten in die Gefühlslage eines Flüchtlings kurz vor der Abschiebung hineinversetzen kann."

Söder fühle sich inzwischen ja nicht mehr nur als Nürnberger, als Franke, nein, er fühle sich inzwischen sogar als Münchner. "Bei so viel Identitäten wundert mich, dass du überhaupt noch nach Bayern einreisen darfst!"

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Quelle: Facebook

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"Markus Söder hat auch Gefühle", sagt die Bavaria. Der Beleg? "Er liebt alle Hunde. Es gibt in Bayern fast keinen Hund, der kein Söder-Selfie hat." (Hier mit Familienhund "Bella" zu sehen.)

Der Finanz- und Heimatminister bietet der Bavaria noch mehr Stoff: "Er sagt, er geht eh nur in einen Bruchteil der Talkshows, in die er eingeladen ist. Gut - 9/10 sind auch ein Bruch."

Starkbieranstich am Nockherberg

Quelle: dpa

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Über Innenminister Joachim Herrmann sagt die Bavaria, er sei wie eine Festung: "Wo andere eine Aura haben, hat er einen Burggraben."

"Da meint man immer, sein Anzug ist aus Schurwolle, er ist aber aus geketteltem Granit. Joachim, wenn du mal in Berlin so neben dem Reichstag stehst, dann denken alle: Die Mauer ist wieder da."

Er könnte ja gut auch noch Bundesinnenminister werden, aber: "Da musst du dich jetzt schon bewegen, so ein Amt fällt nicht auf dich drauf". Bestimmt gehe Herrmann nach Berlin - "aber bis er dort ist, sind die vier Jahre schon um."

Und zur Medienpräsenz Herrmanns im Vergleich zu der von Markus Söder weiß die Bavaria: "Sogar Joachim Herrmann ist über seinen eigenen Schatten gesprungen und hat einen Tweet verfasst - er hat ihn nur noch nicht abgeschickt, weil er an der Formulierung feilt."

Starkbieranstich am Nockherberg

Quelle: dpa

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Zu Ilse Aigner (hier mit Alexander Dobrindt) sagt die Mama Bavaria: "Frauenfeindlichkeit macht ihr nichts! Sie ist auch heute da! Im Vergleich zur Frauenfeindlichkeit auf dem Nockherberg ist ja der Iraner Feminist! Und Markus Söder Charmeur!"

Im vergangenen Jahr hatten sich Landtagspräsidentin Barbara Stamm und weitere Politikerinnen über Kinseher beschwert: Sie behandle Frauen ungerecht, so der Vorwurf.

Bayerns Justizminister Winfried Bausback

Quelle: dpa

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Auch Bayerns Justizminister Winfried Bausback (Archivbild) findet seinen Platz in der Fastenpredigt: "Die AfD sagt ja, sie will in Bayern die Scharia abschaffen. Wir haben aber gar keine Scharia. Wir haben den Bausback!"

Zum Themenkomplex Bayern und Justiz heißt es bei der Bavaria außerdem: "In jedem bayerischen Gefängnis geht es offener zu als in den USA. Muslime sind in einem bayerischen Gefängnis jederzeit willkommen!"

Starkbieranstich am Nockherberg

Quelle: dpa

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Bayerns SPD-Vorsitzender Florian Pronold lässt sich mit Dobrindt, Bundseumweltministerin Barbara Hendricks und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt fotografieren. Seinen Rücktritt kommentiert die Bavaria natürlich auch: "Du bist wie einer der ganz großen Weine: Die Qualität zeigt sich im Abgang."

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Quelle: Robert Haas

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Ganz am Ende wendet sich Luise Kinseher als Bavaria Josef Schmid zu. "Er ist der Zweite Bürgermeister von München, weil er für den ersten zu bescheiden ist."

Seine Bierpreis-Bremse fürs Oktoberfest nimmt sie zum Anlass für eine ganz neue Forderung: Freibier auf der Wiesn! Denn schließlich - noch so ein Naturgesetz - sei Freibier das wichtigste Element der bayerischen Demokratie.

© SZ.de/bhi/ebri
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