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Quelle: Johannes Simon
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Eigentlich hat die Mama Bavaria all ihre Kinder gleich lieb, "so unterschiedlich ihr in eurer Unvollkommenheit auch seid" - sie drückt ihre Zuneigung halt unterschiedlich aus. In ihrem sechsten Jahr beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg dreht sich in der Rede von Kabarettistin Luise Kinseher fast alles ums Thema Flüchtlinge. Für manche findet sie da lobende Worte, anderen spendet sie auf dem Weg in die politische Bedeutungslosigkeit ein wenig Trost und bei einigen fällt selbst einer Mama nichts liebevolles mehr ein. Dann kann die Kabarettistin - diesmal übrigens mit neuem Outfit - auch mal richtig gemein werden.
Quelle: dpa
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Ihrem "Oberspross", Ministerpräsident Horst Seehofer, widmet sie sich als erstes: "Wie er da sitzt - kerngesund! Groß und stattlich! Wenigstens bist du mir äußerlich nicht missglückt. [...] Wie wurdest du nicht in letzter Zeit alles genannt! Wirr! Konfus! Schizophren! Alles ein Missverständnis! Der Horst Seehofer leistet in Sachen Integration übermenschliches!"
Zu Seehofers Verhältnis zur Kanzlerin und seiner Forderung nach einer Obergrenze findet Kinseher unterhaltsame, aber auch ernste Worte:
"Die Angela Merkel ist Physikerin! Der Horst Seehofer ist Mystiker! Aber lasst euch sagen: Es ist schwer eine Obergrenze für Menschen zu finden, wenn das Leid keine hat!"
Quelle: Johannes Simon
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Zum bayerischen Finanzminister hat Kinseher ein ambivalentes Verhältnis. Markus Söder bekommt in ihrer Rede ziemlich viel Platz, was ihm gefallen dürfte:
"Integration kann gelingen! Markus Söder: Ein gesamtbayerischer Wolperdinger: Halb Schäufele, halb Weißwurst!" Seine integrativen Kräfte lässt Söder außerhalb der bayerischen Sphären aber vermissen: "Markus, wie oft habe ich dir schon gesagt: Es heißt integrieren, nicht intrigieren!"
Und intellektuell traut sie dem CSU-Politiker offenbar nicht viel zu: "Der ist Pragmatiker: der kauft sein ideologisches Handwerkszeug im Baumarkt! Deswegen war der auch immer schon in der Lage seinen Gartenzaun für den Horizont zu halten. [...] Dem haben sie als Bua gesagt - Markus, dir brennt der Hintern. Er hat nie nachgeschaut, aber seitdem rennt er."
Auf dem Bild: Markus Söder mit Wirtschaftsministerin Ilse Aigner
Quelle: dpa
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Überhaupt, der Söder: "Ich glaub, dem Markus wird sein Leben selbst schon zu anstrengend! Deine Verkleidungen im Fasching heuer! König Ludwig II? Edmund Stoiber? Da wolltest schon mal wissen, wie es sich anfühlt, wenn man schon alles hinter sich hat!"
Über die Ambitionen des Finanzministers, nächster Ministerpräsident zu werden, spottet Kinseher:
"Der kann es nicht erwarten! Da muss der Seehofer nur einen kleinen Schluckauf haben - schon ruft es von hinten: 'Lassen sie mich durch! Ich bin Söder!' Angeblich ist auch sein Parteiprogramm schon fertig! Das wird übrigens das kürzeste der Welt: Eine Seite, auf der steht: Ich! Und für uns steht da: Er!"
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"Der Joachim Herrmann, er ist ja ein wunderbarer Franke! Oder darf man das nicht sagen?", fragt die Bavaria scheinheilig und in Anspielung darauf, dass Bayerns Innenminister den Entertainer Roberto Blanco einen "wunderbaren Neger" nannte. Dass Herrmann damit größere Aufregung auslöste, hält die Bavaria für eher untyptisch. Herrmann sei ja sonst "mehr so wie eine Beruhigungspille. Noch a Spur langsamer, und er wird rezeptpflichtig."
Quelle: Daniel Karmann/dpa
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Von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hätte die Bavaria viel erwartet, aber nicht das:
"Von der weißblauen Rose der CSU zur Kellerprimel vom Horst! Wenn das mit dir so weitergeht, wirst du in der CSU noch schneller verwelken wie Beate Merk", die frühere Justizministerin. "Du kannst doch nicht warten bis dich der Horst Seehofer wieder freiwillig auf seine Fensterbank holt!"
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Was musste Anton Hofreiter, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, sich auf dem Nockherberg schon alles anhören! Diesmal gibt's ein Lob, naja, fast:
"Ja der Toni ist ja noch einer von den Guten! Er ist wahrscheinlich der einzige, der noch strickt! In retrogrün! So wie in der ersten Generation! Voll kompostierbar!"
Über Hofreiters Rolle bei den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit den USA macht sich Mama Bavaria Sorgen: "Wie ist das eigentlich? Du darfst ja als einer der wenigen die TTIP-Unterlagen lesen, darfst aber nicht darüber reden! Du hast ja auch niemanden mit dem du drüber reden könntest. Nicht mal einen Friseur!"
Auf dem Bild: Hofreiter zusammen mit Parteikollegin Claudia Roth
Quelle: dpa
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Der Bundesverkehrsminister scheint nicht zu den Lieblingskindern der Mama Bavaria zu gehören, wie im vergangenen Jahr muss er ordentlich einstecken:
"Wo ist eigentlich unser Mautkasperl. Alexander Dobrindt? [...]Du bist in Berlin zuständig für den Flughafen mit der weltweit geringsten Schadstoffemission! Ich bin mir sicher: Du wirst dafür sorgen, dass es auch dabei bleibt! VW bringt ja demnächst den Golf Dobrindt raus! Der Prototyp ist schon fertig. Es ist ein Tretroller."
Quelle: SZ
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"Ich weiß, du hast es nicht leicht!", tadelt die Kabarettistin den CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer. "Du meinst ja es nur gut. Du willst halt auch noch den rechtesten aller Rechten auf den rechten Weg bringen und in die CSU integrieren. Und da bist du halt für CSU-Verhältnisse überraschend fortschrittlich! Damit man in der AFD nicht erst mühsam unsere Sprache lernen muss, lernt der Andreas Scheuer die ihre!"
Mit seinen Vorgängern kann Scheuer sich in den Augen der Bavaria nicht messen: "Früher war der CSU Generalsekretär eine Bulldogge. Jetzt ist es Andi Scheuer, ein Rehpinscher! Wenn man in der AFD sagt, dass an der Grenze geschossen werden darf, dann kann der Andi Scheuer auch nur noch die Kalibergröße nachreichen!"
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Über die Reisen Seehofers, erst nach Russland und demnächst nach Ungarn, kann die Bavaria nur den Kopf schütteln:
"Ihr haltet euch ja lieber an euren Spezl Viktor Orbán. Seehofer kriegt ja bei der Merkel in Berlin keinen Termin mehr, da fährt er halt nach Ungarn. Viktor Orbán, der gesagt hat: er hat ein Recht, sich nicht verändern zu wollen! Der kann froh sein, dass er nicht im Paläolithikum gelebt hat, sonst wäre er heute noch ein Aff´."
Quelle: Sven Hoppe/dpa
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Dem Besuch von Ministerpräsident Seehofer und seinem Vorgänger Edmund Stoiber in Moskau kann die Bavaria zumindest indirekt noch etwas positives abgewinnen:
"Alle dachten ja, wir haben Waffensanktionen! Aber dann kommen zwei Granaten aus Bayern und siehe da: es geht doch! [...] Und Ihr könnt Ankommens-Kultur! [...] So wie Edmund Stoiber den Putin umarmt hat! Da dachte ich schon, der Stoiber macht den Antanztrick!"
Quelle: Matthias Balk/dpa
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Am Bayern-Ei-Skandal führt natürlich kein Weg vorbei: "Liebe Niederbayern, München war noch ein Kuhdorf, da war Landshut schon eine europäische Metropole. Aber deswegen macht man doch nicht solche Alleingänge! Ich weiß, Europa ist auch nicht mehr das, was es noch nie war! Aber das ist doch kein Grund, warum man gleich auf ganz Europa mit verseuchte Eier losgeht!"
Über das Krisenmanagement von Staatskanzlei-Chef Marcel Huber sagt Kinseher: "Der ist halt auch Tierarzt! Der kennt sich aus mit der Materie! Der weiß: Bei einem Skandal ist es wie beim Ei, kaum ist er ausgebrütet, bekommt er Flügel!"
Quelle: dpa
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SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen bekommt Lob für ihre Attacke auf CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer:
"Du hast ja dem Thomas Kreuzer sauber eingeschenkt! Du hast ihm praktisch klargemacht, dass er im Kopf mehr Grenzen hat, als Europa jemals hatte. Weißt du, Thomas, das ist auch der Grund, warum du die Natascha nie verstehen wirst! Da wo andere einen offenen Geist haben, ist bei dir ein Fliegengitter!"
Die Genossen kommen aber auch nicht gut weg bei der Mama Bavaria:
"Die SPD wird bundesweit immer bayerischer! Zumindest in den Umfragewerten! Die SPD ist ja an der messbaren Grenze zum Verschwinden - sie erinnert mich ein bisserl an 'Paulaner Weißbier alkoholfrei'."
Quelle: DAH
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Auch die Freien Wähler kommen nicht besser weg, besonders auf deren Chef Hubert "Hubsi" Aiwanger hat es die Bavaria abgesehen:
"Für die AFD bist du zu blass und für die CSU zu bleich. Du hast eine Karriere gehabt, die wird in der bayerischen Geschichte noch schwieriger nachweisbar sein als eine Gravitationswelle!"