Stand der Planungen:Neues Konzerthaus bekommt drei Säle

Architektenwettbewerb startet mit geändertem Raumprogramm

Von Christian Krügel

Noch im August wird der Freistaat den internationalen Architektenwettbewerb für Münchens neues Konzerthaus im Werksviertel bei der Europäischen Union anmelden. Im Herbst soll er starten - allerdings mit einem anderen Raumprogramm als ursprünglich geplant. Laut Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) soll es zwar weiterhin eine große Philharmonie mit 1800 Plätzen geben. Aus dem vorgesehenen Kammermusiksaal für 300 Zuhörer wird aber wohl ein zweiter großer Saal mit bis zu 700 Plätzen werden. Die Musikhochschule wird im neuen Gebäude keine eigenen Übungsräume bekommen, dafür aber ein "Projektlabor": einen weiteren Saal mit 200 Plätzen. Grund für die Änderungen: Im neuen Konzerthaus könnte es zu eng werden für Hochschulräume - und drei ordentlich große Säle lassen sich besser vermarkten.

Im Dezember hatte die Staatsregierung den Grundsatzbeschluss für den Bau eines Konzerthauses im Werksviertel gefasst. Geprüft werden sollte auch, ob in dem neuen Gebäude Übungsräume für die Musikhochschule untergebracht werden können, die es bisher im Gasteig gibt. Doch ein Gutachten der Beratungsgesellschaft Actori sowie die Diskussionen im Fachbeirat für das Konzerthausprojekt hätten ergeben, dass dies kaum sinnvoll sei, so Spaenle zur SZ. Einzelne Übungsräume für Studenten hätten einfach zu viel Platz gekostet. Und Platz ist auf dem Areal am Ostbahnhof durchaus rar.

Die Musikhochschule soll nun einen exklusiven Aufführungsort mit "Werkstattcharakter" in dem Neubau erhalten, wie es aus dem Kunstministerium heißt. Studierende sollten dort "innovative Projekte erarbeiten" und präsentieren können und sich zudem an den musikalischen Bildungsangeboten beteiligen, die es im neuen Haus geben soll. Hochschulpräsident Bernd Rebmann kann mit dieser Lösung offenbar gut leben: "Wir gewinnen so im neuen Haus eine Art dauerhaftes Schaufenster." Zugesagt sei zudem, dass die Studenten auch die anderen beiden Säle nutzen können, etwa für Aufnahmen, Generalproben und ähnliches.

Am Zeitplan für das Bauprojekt will der Kunstminister festhalten. Nach der Sommerpause würden Kabinett und Landtag informiert. Bis zur Jahresmitte 2017 rechne er bereits mit einem Ergebnis des Architektenwettbewerbs, sagte Spaenle. Wenn danach Planungsverfahren und Ausschreibungen zügig abgewickelt würden, seien erste vorbereitende Baumaßnahmen noch im Jahr 2018 denkbar. "Wir wollen das Projekt bis dahin unumkehrbar auf den Weg bringen", so der Minister.

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