Stammstrecke:"Schwarzer Tag" für die S-Bahn

S-Bahn in München, 2016

Abgestellter S-Bahn-Zug im Werk der Deutschen Bahn.

(Foto: Claus Schunk)

Erst falsche Signale, dann noch eine Sperrung: Von diesen Problemen waren heute Fahrgäste auf der Stammstrecke getroffen.

Von Thomas Schmidt

Auch ein Zug muss halten, wenn die Ampel rot leuchtet: Falsche Signale haben am Mittwochmorgen zu erheblichen Behinderungen auf der Stammstrecke geführt. Nach Angaben der Bahn löste eine Störung an einem Stellwerk an der Donnersbergerbrücke das Verkehrschaos aus.

Alle S-Bahnen, die aus Richtung Laim und Heimeranplatz kamen, erhielten ab 5.45 Uhr rote Signale, die Stammstrecke war an der Donnersbergerbrücke unterbrochen. Bei der "aufwändigen Fehlersuche", so berichtet es die Bahn, habe sich schließlich herausgestellt, dass eine Störung der Achszähler die Ursache für die roten Signale gewesen sei.

Die Lösung des Problems? Computer neustarten

Achszähler sind eine elektronische Sicherung, die anzeigt, ob alle in einen Streckenabschnitt eingefahrenen Zugteile diesen auch wieder verlassen haben. Wenn das nicht der Fall ist, oder der Achszähler sich wie am Mittwochmorgen verzählt, springen die Ampeln auf Rot. Die Lösung des Problems dürfte jedem Besitzer eines Computers bekannt vorkommen: Techniker schalteten die Stellwerksrechner kurzerhand aus, starteten sie neu - und gegen 8.30 Uhr war die Störung wieder behoben. Es dauerte allerdings noch etwa bis 10.30 Uhr, bis alle S-Bahnen wieder nach Fahrplan unterwegs waren.

Wenige Stunden später musste die Stammstrecke jedoch erneut gesperrt werden. Wegen eines Notarzteinsatzes war der Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Stachus von 13.50 bis 15.10 Uhr dicht. Ein Pressesprecher der Deutschen Bahn sprach angesichts der vielen Probleme von einem "schwarzen Tag" für die Münchner S-Bahn.

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