Stadtplanung:Das Schwabinger Krankenhaus wird verpflanzt

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SZ-Grafik (Foto: N/A)
  • Das Schwabinger Krankenhaus soll bis zum Jahr 2020 neu gebaut werden - kleiner und etwas zur Seite gerückt.
  • Herzstück der neuen Konzeption: Ein Neubau, der künftig die Kinderklinik und das Notfallzentrum beherbergen soll.

Von Stephan Handel, München

Seit fünf Jahren wird diskutiert über das neue Konzept für die städtischen Kliniken (StKM) - nun soll es endlich losgehen mit der Sanierung, mit der ersten großen Baumaßnahme. An diesem Mittwoch besucht die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) das Klinikum Schwabing, dann will StKM-Geschäftsführer Axel Fischer präsentieren, wie das ehrwürdige Krankenhaus künftig ausschauen soll - deutlich kleiner auf jeden Fall und zur Seite gerückt.

Die Stammbauten, links und rechts vom bisherigen Haupteingang am Kölner Platz gelegen, werden auf- und an die Stadt als Eigentümerin zurückgegeben. Das neue Klinikum wird sich hinter der jetzigen Kinderklinik gruppieren, der Haupteingang wird an der Parzivalstraße liegen, im bisherigen Haus 24. An dieses angeschlossen entsteht das Herzstück der neuen Konzeption: Ein Neubau, der künftig die Kinderklinik und das Notfallzentrum beherbergen soll. Er ist über eine Glashalle mit dem alten Frontgebäude davor verbunden.

Die bisherige Kinderklinik wird abgerissen. Das neue Haus soll über eine Nutzfläche von etwa 18 000 Quadratmetern verfügen, 6000 für das Notfallzentrum, 12 000 für die Kinderklinik. In dieser werden rund 200 Betten bereitstehen. Auf dem Dach des fünfstöckigen Gebäudes ist ein Hubschrauber-Landeplatz geplant.

Komplizierte Finanzierung

Spatenstich für das neue Haus soll im Sommer sein. Zuvor werden die nicht mehr benötigten Gebäude abgerissen, so auch der städtische Kindergarten, der aber an anderer Stelle neu gebaut wird. Die Finanzierung ist, wie bei Krankenhausbauten üblich, kompliziert. Insgesamt soll der erste Bauabschnitt etwa 100 Millionen Euro kosten - das ist, grob gesagt, das Gebäude, dazu die Einrichtung der Kinderklinik.

Der Bau selbst schlägt dabei mit 79 Millionen zu Buche, wovon 65 Millionen der Freistaat trägt. Sobald es um die Einrichtung und den zweiten Bauabschnitt geht, das Notfallzentrum, wird die Sache unübersichtlich, weil manche technische Ausstattung später von beiden Abteilungen genutzt wird. Auf jeden Fall muss alles, was nicht bezuschusst wird, von der Stadt über eine Eigenkapitalaufstockung für die Kliniken-GmbH getragen werden.

Rückansicht des neuen Gebäudes, wie es "Ludes Generalplaner" aus Berlin entworfen hat. (Foto: Simulation/Ludes Generalplaner/oh)

Favorisiert, aber noch nicht beschlossen

Der Bau des neuen Hauptgebäudes soll 2019 fertiggestellt sein. Sodann wird das bisherige Haus 24 saniert, es soll hauptsächlich Büros enthalten, für die Ärzte, für den Pflege- und den Sozialdienst. 2020 soll das neue Klinikum Schwabing fertig sein. Die Kliniken des Bezirks Oberbayern werden als Mieter auf dem Areal bleiben und weiterhin im bisherigen Haus 7 ihre Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik betreiben.

Das bisherige Haus 8 wird die Kliniken-GmbH weiter selbst nutzen, in welcher Art ist noch nicht endgültig entschieden. Bevor es richtig losgeht, muss Geschäftsführer Fischer seine Pläne noch der Lokalbaukommission (9. Dezember) und dem Stadtrats-Plenum (16. Dezember) vorstellen - weshalb er auch betont, dass die nun präsentierten Pläne die von der StKM favorisierten, aber keinesfalls schon die beschlossenen sind.

Wie die freiwerdenden Gebäude und Flächen des alten Krankenhauses weiter genutzt werden sollen, darüber wird bereits diskutiert. Die meisten Meinungen präferieren eine medizinnahe Nutzung, also ein Ärztliches Versorgungszentrum, Tageskliniken, Reha-Einrichtungen - oder auch dringend benötigte Wohnmöglichkeiten für Klinik-Mitarbeiter.

© SZ vom 24.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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