Stadtmuseum München: "Nude Visions":Die nackte Ikone

Von erotisch bis skurril: Das Stadtmuseum widmet sich in sieben Kapiteln der 150-jährigen Geschichte der Aktfotografie.

Dagmar Bartosch

11 Bilder

Anonym, ohne Titel, um 1928

Quelle: SZ

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Von erotisch bis skurril: Das Stadtmuseum widmet sich in sieben Kapiteln der 150-jährigen Geschichte der Aktfotografie.

Am 27. Mai 2009 eröffnet im Münchner Stadtmuseum die Ausstellung "Nude Visions", die mit mehr als 190 Aufnahmen die Entwicklung der Aktfotografie von ihren Anfängen bis heute zeigt - immerhin eine 150-jährige Geschichte. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden Aktfotos als Modellersatz von Malern und Bildhauern genutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Akt dann zur eigenständigen Kunstform. Das abgebildete frühe Exemplar eines anonymen Fotografen im Stil der zwanziger Jahre wirkt noch recht unschuldig.

Foto: Münchner Stadtmuseum

Rudolf Lehnert und Ernst Landrock, Künstlerische Aktstudie, um 1920

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Schon freizügiger ist dieses Bild, das um 1920 entstand: Die "Künstlerische Aktstudie 3113" von Rudolf Lehnert und Ernst Landrock.

Foto: Münchner Stadtmuseum

Gerhard Riebicke, Paar beim Ausdruckstanz, um 1925

Quelle: SZ

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Der Fotograf Gerhard Riebicke begann als Sportfotograf und versuchte in den zwanziger Jahren, Sport und Nacktkultur in seinen Bildern zu vereinen. Hier das Bild "Paar beim Ausdruckstanz".

Foto: Bodo Niemann und Münchner Stadtmuseum

Rudolf Koppitz, Im Schoße der Natur, um 1925

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Zu dieser Zeit wurde auch Rudolf Koppitz mit seinen Aktfotografien bekannt. Für dieses Bild fotografierte er sich 1925 selbst "Im Schoße der Natur".

Foto: Münchner Stadtmuseum

Herbert List, Araber mit Steppenkerzen, 1935

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Dem Thema Männerakt wird in der Ausstellung ein eigenes Kapitel gewidmet. Eine erste homosexuelle Emanzipation in der Weimarer Republik machte eine Veröffentlichung solcher Motive in Zeitschriften erstmals möglich. Auch Aufnahmen von Herbert List waren darunter, der 1935 dieses Foto "Araber mit Steppenkerzen" aufnahm.

Foto: Herbert List-Nachlass, Hamburg und Münchner Stadtmuseum

Jan Mutsu, Tätowierter Mann, um 1955

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Jan Mutsu fotografierte den "Tätowierten Mann" 1955, als Tätowierungen lange noch nicht so verbreitet waren wie heutzutage.

Foto: Münchner Stadtmuseum

Stefan Moses, Bodypainting, 1967

Quelle: SZ

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Auch diese Dame im Sessel ist Teil der Ausstellung. Fotograf Stefan Moses ist heute Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München.

Foto: Stefan Moses Archiv im Münchner Stadtmuseum

Guido Mangold, Uschi Obermaier in Kamerun, 1968

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Sie scheute keine Nacktbilder: Während der 68er-Revolution stand Uschi Obermaier für körperliche Freizügikeit und sexuelle Offenheit. Zur Zeit der Kommune 1 wurde die Hippie-Ikone als Fotomodell entdeckt und unter anderem von dem Fotografen Guido Mangold am Strand von Kamerun fotografiert.

Foto: Münchner Stadtmuseum

Hermann Stamm, Hommage à Helmut Newton, 1985

Quelle: SZ

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Helmut Newton gehörte seit den sechziger Jahren zu den gefragtesten Mode- und Aktfotografen weltweit. Dieses Motiv mit dem Titel "Hommage à Helmut Newton" (1985) von Hermann Stamm will auf den künstlerischen Provokateur verweisen.

Foto: Hermann Stamm und Münchner Stadtmuseum

Ulrike Frömel, Körperbild, 1993

Quelle: SZ

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Dieser Akt mit dem Titel "Körperbild" stammt von der Münchner Fotografin Ulrike Frömel.

Foto: Ulrike Frömel und Münchner Stadtmuseum

Anonym, Weiblicher Akt  beim Fernsehen, 1980er Jahre

Quelle: SZ

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Von einem anonymen Fotografen stammt das Bild "Weiblicher Akt beim Fernsehen" aus den achtziger Jahren.

Das Museum schafft mit seinem umfangreichen Bestand bereits zum zweiten Mal einen spannenden Überblick über dieses Genre der Fotografie. Fast 25 Jahre sind vergangen, seit die Münchner Ausstellung "Das Aktfoto" wegen der Abbildung nackter Körper für Aufregung sorgte. Ähnliche Reaktionen werden diesmal nicht erwartet.

Foto: Münchner Stadtmuseum

Die Ausstellung "Nude Vision" läuft vom 27. Mai bis 13. September im Münchner Stadtmuseum am St.-Jakobs-Platz 1, geöffnet Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr. Weitere Informationen unter www.stadtmuseum-online.de

(sueddeutsche.de/dab)

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