Stadt schließt Kindertagesstätte:Schlag gegen Scientology

Das Schulreferat der Stadt München hat eine von Scientology-Mitarbeitern betriebene Kindertagesstätte mit sofortiger Wirkung geschlossen. Das Wohl der betreuten Kinder sei gefährdet.

Das Münchner Schulreferat hat einer von Scientology-Mitgliedern betriebenen Kindertageseinrichtung mit sofortiger Wirkung die Betriebserlaubnis entzogen. Die Stadt sei der Überzeugung, dass das Wohl der dort betreuten Kinder gefährdet sei, teilte das Presseamt am Montag mit.

Rund 50 Scientologen bei Protesten gegen die Schließung der Kindertagesstätte in München. Nun hat die Stadt mit sofortiger Wirkung die Betriebserlaubnis entzogen. (Foto: Foto: Heddergott)

Die inhaltlichen und methodischen Grundsätze von Scientology entsprächen nicht "den verfassungsrechtlichen und sonstigen gesetzlichen Vorgaben", vor allem dem Recht des Kindes auf freie Entfaltung der Persönlichkeit sowie dem Recht auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

"Die Lehren von Ron Hubbard widersprechen auch den Zielen des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes und des Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes", hieß es weiter.

Der Trägerverein Kinderhäusl, dessen Mitglieder laut einer Sprecherin des Schulreferats auch Scientology angehören, müsse seine Einrichtung "unverzüglich" schließen.

In der Kindertagesstätte wurden den Angaben zufolge 18 Kinder im Alter bis zehn Jahre betreut. Die Stadt werde dafür sorgen, dass jedes der Kinder auf Wunsch der Eltern einen Platz in einer anderen Krippe, einem Kindergarten oder Hort bekomme.

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