Stachus:Tauben verjagen? Geht am besten mit Musik von Tina Turner

Die Musik von Tina Turner vertreibt Möwen und Krähen, hat der Flughafen Gloucestershire herausgefunden.

Durch Zufall fand der Flughafen Gloucestershire heraus, dass Musik von Tina Turner abschreckend auf Vögel wirkt.

(Foto: DPA)

Am Stachus setzt man noch auf den Wüstenbussard. Dabei hat ein Flughafen in England längst effektivere Methoden entwickelt.

Kolumne von Isabel Bernstein

Ein Wüstenbussard sollte die lästigen Tauben aus den Stachus-Passagen verjagen, viel gebracht hat das offenbar nicht. Nach mehr als zwei Monaten sind dort noch immer viele Tauben zu sehen. Und auch die Stadt sieht keinen Sinn darin, Bussard-Weibchen Hillary und weitere Greifvögel an anderen Orten in München regelmäßig fliegen zu lassen. Es gibt ja auch längst effektivere Methoden, Tauben zu verjagen. Musik von Tina Turner zum Beispiel, wie der kleine Flughafen Gloucestershire im Südwesten Englands schon vor fünf Jahren herausgefunden hat.

Die Betreiber des Airports wollten die Möwen und Krähen loswerden, die ständig auf der Startbahn saßen, sie betrachtete sie als ernstes Problem für die Flugzeuge. Sie versuchten es mit Knallkörpern und wehenden Mülltüten, aber nichts konnte die unliebsamen Vögel dauerhaft vertreiben. Nur Tina Turner. Das fanden Flughafenmitarbeiter eher durch Zufall heraus. Sie hatten einen Van mit Lautsprechern ausgestattet, um die Startbahn zu beschallen.

Und eines Tages legten sie das nächstbeste griffbereite Tonband ein - eines von Tina Turner. Das war den Möwen und Krähen zu viel: Sie nahmen Reißaus. Der Flughafen probierte später noch Lieder anderer Musiker, doch nichts verschreckte die Vögel so wie die Diamanten zersägende Stimme der amerikanischen Sängerin.

München könnte es sich jetzt leicht machen und einfach "Simply the best" am Stachus auflegen, das träfe das Lebensgefühl der Stadt ja ziemlich gut. Allerdings gibt es auch genug heimische Musik, die sich zum Taubenverjagen geradezu aufdrängt. Helene Fischer zum Beispiel. Oder Andreas Gabalier. Einfach "I sing a Liad für di" in Dauerschleife am Karlsplatz abspielen, und das Problem mit den Tauben wäre gelöst.

Andererseits: Folter ist in Deutschland verboten. Mit Klagen wegen Verstoßes gegen die seelische und körperliche Unversehrtheit müsste die Stadt also rechnen.

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