Sportstätten Olympia 2018:Es geht um Gold

Die meisten Sportstätten für Olympia 2018 gibt es bereits. Neu gebaut würde nur wenig. Ein Überblick, wo welche Wettkämpfe zu sehen sind, wenn München den Zuschlag erhält.

Die meisten Sportstätten für Olympia 2018 gibt es bereits. Neu gebaut werden sollen unter anderem das olympische Dorf und das Mediendorf im Südteil des bestehenden Münchner Olympiaparks. Ein Überblick über die Stätten.

Grafiken Sportstätten Olympia München 2018

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(Foto: SZ-Grafik)

Die Sportstätten für München

Majestätische Gipfel, man muss es leider sagen, sucht man in München vergebens. Der höchstgelegene Punkt der Stadt, die 2018 Olympische Winterspiele ausrichten will, liegt gerade mal 579 Meter über dem Meeresspiegel. München benötigt daher für sein Sportspektakel die Mitwirkung von Wintersportorten: Garmisch-Partenkirchen und Königssee.

Olympiastadion

Eröffnungs- und Schlussfeier, 70.000 Zuschauer

An der größten Sportstätte der Winterspiele würde gar kein Sport getrieben. Denn jeweils 70.000 Zuschauer sollen nur zur Eröffnungs- und zur Schlussfeier ins Olympiastadion kommen. Beide Veranstaltungen sind wichtig - vor allem für die Veranstalter, weil die Bilder um die Welt gehen. In dem nur zur Hälfte überdachten Rund könnte es zwar etwas ungemütlich werden, aber hübsch anzusehen ist das 1972 errichtete Zeltdach immer noch. Nah am Athleten-Dorf liegt die Arena auch.

Olympiahalle

Eiskunstlauf, Shorttrack, 12.000 Zuschauer

Die 12.000 Zuschauer fassende Olympiahalle, einst Austragungsort für Turnen sowie Handball bei den Sommerspielen 1972, wird derzeit saniert und soll 2018 für die Wettbewerbe in Eiskunstlauf und Shorttrack genutzt werden.

Schwimmhalle

Curling, 4000 Zuschauer

In der Olympia-Schwimmhalle, die über eine Tribüne für 4000 Zuschauer verfügt, würde 2018 das Wasser abgelassen werden. Hier sollen die Curling-Wettbewerbe stattfinden. Die dem Boule-Spiel ähnlende Sportart ist seit 1998 olympisch.

Eishockey-Arena I und II

Eishockey, 11.000 Zuschauer sowie 7000 Zuschauer

Für die Eishockey-Wettbewerbe müssen im Olympiapark zwei neue Hallen errichtet werden - eine mit 7000 und eine mit 11.000 Tribünenplätzen. Die Arenen, die nach den Spielen als Eisstadion (abgespeckt auf bis zu 4000 Plätze) und als Mehrzweckhalle (dann für 7000 Leute) genutzt werden, kommen an die Stelle des maroden wie schlecht genutzten Olympia-Radstadions und des veralteten Eissportzentrums, das bereits 1967 eröffnet wurde (und bei den Sommerspielen für Boxwettbewerbe genutzt wurde).

Speedskating-Oval

Eisschnelllauf, 8000 Zuschauer

Die Eisschnellläufer sollen in einem 8000 Zuschauer fassenden Oval im Norden des Olympiaparks unterkommen. Dort befindet sich derzeit die Zentrale Hochschulsportanlage der Universität - wie auch nach den Spielen wieder, denn die Eishalle ist die einzige temporäre Sportstätte in München.

Die Stätten in Garmisch

Die Sportstätten für Garmisch

Grafiken Sportstätten Olympia München 2018

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In Garmisch und Umgebung werden alle Disziplinen ausgetragen, für die die Sportler Schnee und Berge brauchen: die alpinen Skiwettbewerbe, Skisprung und Snowboard. Biathlon- und Langlaufmedaillen sollen auf dem 30 Kilometer entfernten Gestüt Schwaiganger ausgetragen werden. Damit wird das meiste Gold, Silber und Bronze nicht in München erkämpft, sondern im Oberland. Und auch verliehen. Ihre Medaillen bekommen die Skisportler nämlich nicht auf der zentralen Bühne am Münchner Marienhof, sondern im Kurpark von Garmisch-Partenkirchen.

Olympia-Skistadion

Skispringen, Nordische Kombination, Freestyle (Aerials), 14.000 Zuschauer

Ein paar alte Skispringer sind durchaus traurig gewesen, als Garmisch-Partenkirchens alte große Olympiaschanze abgerissen wurde. Ihr Profil passte nicht mehr zu den Gepflogenheiten des modernen Sprungbetriebs. Ihre Nachfolgerin steht seit 2007 mit ihrer säulenlosen Anlaufspur hoch über dem Wald am Gudiberg in Partenkirchen-Süd. Futuristisch. Elegant. Und ungeschützt vor skispringerfeindlichen Winden - was zuletzt beim Neujahrsspringen zu einem Wettkampf führte, der im Grunde irregulär war.

Gudiberg

Ski Alpin (Slalom), Freestyle (Moguls), 14.-18.000 Zuschauer

In unmittelbarer Nähe zum Olympia-Skistadion werden die Wettbewerbe der Freestyle-Spezialisten ausgetragen.

Hausberg

Snowboard (Cross, Slalom, Halfpipe), Freestyle (Ski Cross), 10.-14.000 Zuschauer

Die Wettbewerbe im Snowboard- und Ski-Cross werden auf der Hornabfahrt am Hausberg durchgeführt.

Kandahar

Ski Alpin (Abfahrt, Super-G, Riesenslalom), 18.000 Zuschauer

Die Kandahar ist eine der anspruchsvollsten Abfahrtsstrecken im Ski-Weltcup, und das liegt auch am Freien Fall: ein Teilstück, in dem das Gefälle groteske 90 Prozent beträgt - seit 2009 ist das die steilste Stelle in der gesamten Weltcupsaison. Die Skirennfahrer lieben den Freien Fall, die Zuschauer lieben ihn auch: weil man ihn vom Ziel aus sehen kann. Der Freie Fall ist im Zuge des Umbaus 2008 entstanden. In voller Länge wurde die Kandahar-Abfahrt erstmals 2010 gefahren, beim Weltcupfinale.

Schwaiganger

Langlauf, Nordische Kombination, Biathlon, 20.-22.000 Zuschauer

Biathlon- und Langlaufmedaillen sollen auf dem 30 Kilometer entfernten Gestüt Schwaiganger ausgetragen werden. Dies hatte die bayerische Staatsregierung angeboten, als im geplanten Austragungsort Oberammergau ein Bürgerentscheid drohte.

Die Stätten am Königssee

Grafiken Sportstätten Olympia München 2018

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Die Sportstätten für Königssee

Da Garmisch-Partenkirchen keinen Eiskanal hat, ist als dritte Sportstätte der Königssee mit im Boot. Auf der dortigen Kunsteisbahn sind Bob, Skeleton und Rennrodeln geplant. Das idyllische Fleckchen in Watzmann-Nähe, von dem es immerhin 160 Kilometer bis in die Landeshauptstadt sind, ist der mit Abstand kleinste der drei Olympia-Orte. Am Königssee ist daher nicht einmal ein olympisches Dorf geplant, die Athleten kommen in Hotels unter.

Kunsteisbahn am Königssee

Bob, Skeleton, Rennrodeln, 12.000 Zuschauer

Die Bob- und Rodelbahn Königssee wurde im Jahr 1959 gebaut und galt lange Zeit als besonders anspruchsvoll. Seit Anfang 2010 wird die Rinne schrittweise renoviert. Der 22 Millionen Euro teure Umbau war nötig, weil die Bahn zu gefährlich geworden war. Vor allem die Schlusskurve, genannt Echowand-Kurve, war zu eng. Die wichtigsten Neuerungen sind schon fertig. Schranken sichern nun die korrekte Einfahrt am Start, die Echowand-Kurve ist weiter geschwungen, der Auslauf am Ende der Bahn sicherer.

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