Sporthalle im Olympiapark:Platz für 11 500 Eishockey- und Basketballfans

Mads Christensen EHC Red Bull Muenchen bejubelt sein Tor zum 4 1 in der 7 Finalbegegnung in den P

Noch in der alten Olympia-Eishalle: Mads Christensen von Red Bull München bejubelt ein Tor in der Finalserie gegen die Eisbären Berlin.

(Foto: Imago Sportfotodienst)
  • Die neue Eis- und Basketballhalle im Olympiapark wird 11 500 Zuschauer um ein Spielfeld von 60 mal 30 Metern fassen, dazu soll es drei weitere Eisflächen in gleicher Größe geben.
  • Der Trakt soll maximal acht Meter hoch werden - damit würde sich das Ensemble an die Gestalt des hohen Radstadions mit seinem flachen Fahrerlager nebenan anlehnen.
  • Um die hohe architektonische Qualität des Ensembles nicht zu schmälern, soll ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden.

Von Heiner Effern

Die neue Eis- und Basketballhalle im Olympiapark wird "das Tollste, was es auf der Welt gibt". Das ist quasi amtlich, FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß als ein Hauptmieter hat das bereits im Mai angekündigt. Kommende Woche muss der Stadtrat aber erst noch offiziell die Eckdaten festlegen, die für den Red-Bull-Konzern aus Salzburg als Bauherrn gelten sollen. Vorgesehen ist eine Hauptarena für 11 500 Zuschauer mit einem Spielfeld von 60 mal 30 Metern. Für 1200 Personen werden Plätze in der VIP-Lounge und in Logen zur Verfügung stehen. Im flacheren Nebenbau soll es drei weitere Eisflächen in gleicher Größe geben, die jeweils zur Hälfte fürs Training und den öffentlichen Eislauf zur Verfügung stehen. Eine davon soll 500 Zuschauer fassen, um dort kleinere Wettkämpfe austragen zu können.

So sieht es die Beschlussvorlage für den Stadtrat vor, über die am Dienstag entschieden werden soll. Die neue Halle soll an der Stelle des ehemaligen Radstadions auf dem Olympiagelände entstehen. Um die hohe architektonische Qualität des Ensembles nicht zu schmälern, soll ein Architektenwettbewerb ausgelobt werden. Auch vertraglich bedarf es eines komplizierten Konstrukts, da die Stadt das Gelände nicht verkaufen wird. Red Bull soll mit der Olympiapark München GmbH einen Untererbbaurechtsvertrag abschließen, um die nötige Planungssicherheit zu haben.

Details werden am Dienstag im nicht öffentlichen Teil der Stadtratssitzung festgelegt. Die Chancen für einen positiven Beschluss stehen nach langen Vorverhandlungen gut, wie Verena Dietl sagt, die stellvertretende Vorsitzende und Sportexpertin der SPD-Fraktion. "Es ist sehr erfreulich, dass Red Bull und der FC Bayern als Hauptmieter den Bau der dringend benötigten neuen Halle umsetzen und nun schnell was vorangeht. Davon profitiert auch der öffentliche Eislauf." Dafür wird die Stadt als zweite große Mieterin einsteigen. Das jetzige Eissportzentrum im Olympiapark ist marode, über seine Zukunft herrscht noch keine Klarheit.

Dafür nimmt die neue Halle mit dem Eckdatenbeschluss konkrete Formen an. Sie darf maximal 20 Meter hoch werden, fünf Meter mehr als das alte Radstadion. Der Trakt mit den drei weiteren Eisflächen soll maximal acht Meter hoch werden - damit würde sich das Ensemble an die Gestalt des hohen Radstadions mit seinem flachen Fahrerlager nebenan anlehnen.

Insgesamt darf der Grundriss der neuen Halle in drei Himmelsrichtungen um gut zehn Meter über das alte, bereits abgerissene Gebäude hinausragen. Unter dem Neubau soll eine Parkgarage für 220 Fahrzeuge Platz finden. Im Übrigen können Fans auf der Parkharfe hinter dem Olympiastadion ihre Autos abstellen. Nur für parallele Veranstaltungen in der neuen Arena, der großen Olympiahalle und eventuell auch noch dem Olympiastadion ist laut Stadt ein gesondertes Verkehrskonzept nötig.

Die Nutzung der von Red Bull forcierten Halle bleibt weitgehend auf den Sport beschränkt. Etwa 80 Spiele im Jahr dürfen dort die aktuellen deutschen Meister im Eishockey und Basketball, der EHC Red Bull und der FC Bayern, austragen. Den Untergrund entsprechend zu wechseln, ist technisch heute möglich. Dazu kommen "einzelne Veranstaltungen" der beiden Vereine mit konkretem Sportbezug wie Teamvorstellungen. Darüber hinaus sind 40 weitere Events unter Einbeziehung der Hauptarena erlaubt. Sponsoren dürfen die Halle maximal fünfmal im Jahr für sich nutzen. Die Namensrechte an der Arena soll sich dem Vernehmen nach die Firma SAP gesichert haben.

Das ganze Jahr über dürfen das geplante Restaurant (etwa 150 Plätze), das Ticketcenter, der Schlittschuhverleih, der Eishockeyshop und die Fanshops öffnen. Manche Flächen werden sich die beiden Vereine auch teilen. Der Hauptfanartikelverkauf soll gleich am Eingang platziert werden. Dort sind 350 Quadratmeter vorgesehen. Dazu wird die Halle mit allen Finessen einer modernen Sportstätte ausgestattet: Kabinen für den Profi- und Amateursport, Fitnessbereiche, Büros, Presseräume, Kommentatorenboxen sowie Technik und Lagerräume. Und eines hat Uli Hoeneß auch schon verraten: Allein die Lichtanlage werde ein Magnet für die Besucher. Stehen soll die neue Halle im Olympiapark spätestens 2021.

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