Jürgen Pfletschinger war müde. Nach vier Jahren bei Lohhofs Zweitliga-Volleyballerinnen - und zuletzt auch ausbleibenden Erfolgen - hatte der erfahrene Trainer wieder Lust auf Männer-Volleyball. Schon im April, kurz nach dem Ende einer schwierigen Saison, die nach zwischenzeitlichen Abstiegssorgen noch auf Platz acht endete, hatte der 60-Jährige seinen Abschied aus Unterschleißheim verkündet. Nun dockt Pfletschinger im Münchner Süden an, bei den Zweitliga-Männern des TSV Unterhaching. Er folgt damit auf Dejan Stankovic, der aus beruflichen Gründen nach fünf Jahren sein Traineramt niederlegt.
Pfletschinger tritt ein schweres Erbe an, denn in Stankovic' Zeit erlebten die TSV-Volleyballer nach der Erstliga-Abmeldung des Profiteams 2014 einen rasanten Höhenflug. Sie stiegen binnen drei Jahren aus der Bayernliga über die Regionalliga und die dritte Liga in die zweithöchste deutsche Spielklasse auf und erreichten dort in der vergangenen Saison einen guten fünften Platz. Mit Pfletschinger wollen die Hachinger in der kommenden Saison ein ähnliches Ergebnis erreichen, der neue Coach hat dafür bereits Mitte Juni die Leitung des Trainings übernommen. Unterstützt wird er von Hachings langjährigem Nachwuchstrainer Pavel Pavlov. "Im Moment fokussieren wir uns vor allem auf Kraft, Ausdauer sowie die Festigung der technischen Fertigkeiten", sagt Pfletschinger, dessen große Trainererfahrung den Hachingern helfen dürfte. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere (etwa beim mehrmaligen deutschen Meister 1860 München) war Pfletschinger unter anderem Erstligatrainer in Lohhof und Dingolfing, außerdem war er lange Jahre für Grafings Zweitligamänner verantwortlich. Dass Pfletschinger nicht allzu weit entfernt von Unterhaching wohnt und arbeitet, hat die neue Zusammenarbeit begünstigt. Nun tüftelt er mit TSV-Geschäftsführer Mihai Paduretu am Kader für die neue Saison.