VfR Garching:Erschrocken

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"Das sah furchtbar aus": Mike Niebauers Lippe wurde bei einem Kopfballduell gespalten. (Foto: Claus Schunk)

Der VfR Garching verliert in Schweinfurt das Spiel und Mike Niebauer, der mit gespaltener Lippe im Krankenhaus behandelt werden muss.

Von Matthias Schmid, Schweinfurt/Garching

Noch am Tag danach hat Daniel Weber die Verletzung Mike Niebauers mitgenommen. Nach einem Kopfballduell musste der Mittelfeldspieler des VfR Garching am Freitagabend noch während der ersten Hälfte ins Krankenhaus gebracht und mit mehreren Stichen genäht werden. Niebauers Lippe war in zwei Teile gerissen worden. "Das sah furchtbar aus", erzählt Garchings Cheftrainer. Die Niederlage in der Fußball-Regionalliga beim FC Schweinfurt rückte so ein wenig in den Hintergrund. 0:3 (0:0) hatte Garching in Unterfranken am Ende das Nachsehen. "Die Niederlage fiel um zwei Tore zu hoch aus", resümierte Weber.

"Das 0:3 sieht für uns sehr bitter aus, gerechter wäre ein 2:3 oder ein 1:2 gewesen", fand Weber. Verdient nannte er den Sieg des Tabellenvierten dennoch, "weil wir es drei Minuten nicht gut gemacht haben." Weber sprach die Zeit zwischen der 58. und 61. Minute an, als seine Mannschaft kurzzeitig die Orientierung verlor.

Zunächst verursachte Abwehrspieler Florian Mayer einen Elfmeter, den Steffen Krautschneider zur Schweinfurter Führung verwandelte. Anschließend erhöhte der Mittelfeldspieler nach einem feinen Solo noch auf 2:0, was Weber besonders ärgerte, weil der Treffer nach einem Garchinger Eckball fiel. "In dieser Phase wusste der Gegner auch nicht, warum er plötzlich führt", fand Weber. Die Partie war bis dato ausgeglichen, weil die Garchinger geschickt verteidigten und mit schnellen und schnörkellosen Kontern sogar zu guten Torgelegenheiten kamen. Eine "hundertprozentige", wie Weber bemerkte, vergab dabei der für Niebauer eingewechselte Manuel Eisgruber, als er aus kurzer Distanz knapp über die Latte köpfelte (36.). "In der ersten Hälfte hatten wir die besseren Chancen", betonte Weber.

In der 70. Minute musste Torhüter Joey Brenner dann allerdings zum dritten Mal den Ball aus dem Tor holen. Christopher Kracun hatte ihn mit einem wunderbaren Freistoß bezwungen. Ein Traumtor. Joey Brenner? Richtig. Der Ersatztorhüter bekam in Schweinfurt den Vorzug vor Garchings Nummer eins Kai Fritz. Für Weber war das eine Frage des Anstands. Er wollte Brenner für seine eifrigen und tadellosen Trainingsleistungen belohnen, ihn auf dem Niveau auch testen. Der VfR-Coach, als ehemaliger Torhüter vom Fach, konnte Brenner für sein Regionalliga-Debüt gute Zensuren geben: "Er ist wettbewerbsfähig." Im nächsten Spiel beim VfB Eichstätt wird dennoch wieder Fritz auflaufen. "Ich will für keine Unruhe in der Mannschaft sorgen", sagte Weber und hofft, dass Mike Niebauer sich rasch erholen wird. Denn dieser hat ja eine ehrenvolle Aufgabe übernommen: Der 23-Jährige soll beim Tabellenneunten seinen Bruder Dennis ersetzen, den Kapitän, der jüngst zu einer sechswöchigen Südostasien-Reise aufgebrochen ist.

© SZ vom 23.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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