Pferdesport:Wieder auf Trab

Lesezeit: 2 min

Das bislang letzte hochdotierte Rennen in Daglfing: Christoph Schwarz (vorne) beim Weihnachtspokal im Jahr 2012. (Foto: Claus Schunk)

In Daglfing findet das erste gehobene Rennen seit Langem statt. Der Amateurfahrer-Cup ist mit 15 000 Euro dotiert, das Starterfeld rein bayerisch.

Von Raphael Weiss, München

Auf der Trabrennbahn in Daglfing geht es an diesem Sonntag um richtig viel Geld. Endlich mal wieder, muss man aus Sicht der hiesigen Trainer, Fahrer und Besitzer wohl sagen. Seit der Hauptverband für Traberzucht 2012 seinen letzten Weihnachtspokal in Daglfing austrug, fand hier kein hoch dotiertes Rennen mehr statt, im Gegenteil: Phasenweise erhielten die Sieger gerade mal 500 Euro. In diesem Jahr trägt der Münchner Trabrenn- und Zuchtverein (MTZV) aber wieder mehrere gehobene Rennen aus, das erste an diesem Sonntag: den Amateurfahrer-Cup, der mit 15 000 Euro dotiert ist. Im Trostlauf werden 4000 Euro ausgeschüttet.

Die MTZV-Vorsitzende Angelika Gramüller findet, dass solche Prestigerennen essenziell sind für den Trabersport und für die Pferde selbst: "Nur so kommen leistungsstarke Traber nach München. Nur so müssen die Pferde ihre beste Leistung zeigen." Es ist das erste von drei gehobenen Rennen, die dieses Jahr in Daglfing geplant sind. Ursprünglich waren es vier, der für Mitte Juni angesetzte Fronleichnam-Cup war mangels Teilnehmern allerdings nicht zustande gekommen. Der Bayern-Pokal im September ist laut der Vorsitzenden bereits gesichert, und mit den Vorbereitungen für den Stuten-Cup am 23. Juli sei der Verein auch auf einem guten Weg.

Für den Amateurfahrer-Cup fanden in der vergangenen Woche bereits die Qualifikationsläufe statt. Das Ergebnis: Am Sonntag wird es ein rein bayerisches Starterfeld geben. Klare Favoriten gibt es nicht. Im ersten Rennen sicherte sich Marian Tux (Aiterhofen) mit Cachamour gleich nach dem Start die Spitzenposition und hielt diese bis ins Ziel. Im zweiten Vorlauf holte sich Daniela Fellner (Straubing) mit einem starken Schlussspurt von Piccolonia Diamant den Sieg. 32 000 Euro Wettumsatz meldete der Verein, dazu kamen mehr als 800 000 Euro aus Frankreich, weil der französische Wettanbieter PMU die beiden Läufe im Programm hatte. Ein sehr gutes Ergebnis für einen Renntag unter der Woche.

Gramüller kann zurzeit ohnehin zufrieden sein. Seit der langjährige Rechtsstreit mit dem Unternehmer Günther Karl beigelegt ist, dem der MTZV vor nunmehr zwölf Jahren sein Rennbahngelände verkauft hat, ist offenbar Ruhe eingekehrt im Verein. Es gibt eine gewisse Planungssicherheit, weil ein Umzug der Rennbahn frühestens im Jahr 2022 erfolgen muss, auch deshalb hatten sich die Verantwortlichen nach Jahren wieder um die Austragung gehobener Rennen bemüht. Die Planungen für den Umzug der Rennbahn liefen gut, sagt die Vorsitzende. Im Herbst soll ein Konzept vorgestellt werden. Und die Mitglieder sind offenbar zufrieden. Bei der jüngsten Hauptversammlung wurde Gramüller im Amt bestätigt - ohne eine Gegenstimme.

Für Sonntag hofft Gramüller auf 10 000 Rennbahnbesucher, auch solche Zahlen gab es lange nicht. Der MTZV wird ein großes Kinder- und Freizeitprogramm anbieten, die Wettervorhersage ist prima. Es soll weiter aufwärts gehen mit dem Münchner Trabrennsport.

© SZ vom 07.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: