Ismaning:Familien-Aufstellung

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Zurück zur Familie? Der Fürstenfeldbrucker Uli Fries ist einer derjenigen, die für Ismaning in Frage kämen. (Foto: Günther Reger)

Fußball-Landesligist FC Ismaning hat den Klassenerhalt in der Landesliga zwar noch nicht sicher, feilt aber schon jetzt an einem Kader für die kommende Spielzeit. Das nächste Ziel ist der Aufstieg

Von Christoph Leischwitz, Ismaning

Seit einigen Wochen sind auf der Homepage des FC Ismaning Fotos von Fußballern zu sehen, die einen neuen Vertrag unterschreiben. Mijo Stijepic zum Beispiel, der ehemalige Regionalliga-Stürmer, wird in der kommenden Saison zum Fußball-Landesligisten zurückkehren. In Luan da Costa Barros hat ein weiterer Stürmer einen Stift in der Hand, er durfte auch sofort für die Mannschaft spielen, weil er vereinslos und deshalb an keine Wechselfrist gebunden war. Den Fotos ist anzusehen, dass sie mit viel Zeit geknipst wurden, sie vermitteln den Eindruck, dass hier ein Verein sehr professionell an seiner Außendarstellung arbeitet. Und es spricht viel dafür, dass sie aus den Bildern schon bald eine Collage machen könnten, es sollen nämlich noch einige weitere hinzukommen.

"Wir wollen wieder zu alter Stärke zurück", sagt Christian Ludwig. Das Ziel lautet unverblümt: Bayernliga. Ludwig ist seit vergangenem Freitag übrigens Sportlicher Leiter beim FCI, nicht mehr Vorsitzender. Diese Funktion hat er an den bisherigen Jugendleiter Roland Boenke abgegeben, der sich als langjähriges Vereinsmitglied verstärkt um die Außendarstellung des Vereins kümmern soll. Ludwig muss aus beruflichen Gründen kürzer treten, will aber zusammen mit Trainer Xhevat Muriqi weiter an einem Kader basteln, der in den kommenden Jahren den ersehnten Aufstieg bewerkstelligen kann. Auf der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag wurde auch gleich die Satzung geändert: Boenke ist nun für zwei Jahre im Amt, seine Vorgänger mussten sich jedes Jahr zur Wiederwahl stellen. Das Signal, das davon ausgehen soll: "Es handelt sich um eine langfristige Ausrichtung", so Ludwig.

Der Aufstieg allerdings ist ein kurzfristiges Ziel, auch wenn es nicht unbedingt in der kommenden Saison passieren muss. Auf dem Weg zu besagter alter Stärke wollen sie in Ismaning auf altbewährte Kräfte bauen. Sie sprechen ganz bewusst viele ehemalige Spieler an, so wie Stijepic und da Costa Barros. Im Fokus stehen dabei vor allem jene Akteure, die den Verein noch zu Regionalligazeiten verlassen hatten, in der mittlerweile schon legendären Winterpause 2012/13. Damals setzten die neuen Sportlichen Leiter Roman Grill und Manfred Rauscher den Trainer Frank Schmöller vor die Tür. Sieben Stammspieler verließen aus Protest den Verein. Zu Bernd Häfele (derzeit FC Erding) und Thomas Bachinger (Grüne Heide Ismaning) sollen nicht mehr so enge Kontakte bestehen, und Maximilian Knauer hat sich für die kommende Saison bereits dem VfR Garching angeschlossen. Doch es gibt noch genug mögliche Kandidaten, wie zum Beispiel Uli Fries (SC Fürstenfeldbruck) oder auch das Trio Franz Hübl, Florian Wolf und Alexander Weiser, die gerade für 1865 Dachau spielen. "Ich will keine Namen nennen, denn einige spielen mit ihren Vereinen gerade noch um Auf- oder Abstieg", sagt Ludwig.

Dass so viele Ehemalige angesprochen werden, hat mehrere Gründe: Erstens kennt Trainer Muriqi, der sowohl unter Schmöller als auch unter Roman Grill Co-Trainer war, alle ehemaligen Spieler sehr gut und hat Kontakt gehalten. Zweitens ist den Sponsoren eine große Identifikation der Spieler mit dem Verein wichtig, sowie eine familiäre Atmosphäre. Überhaupt, die Sponsoren: "Wir sind da wieder besser aufgestellt", bestätigt Ludwig, betont aber, dass nach wie vor Verbindlichkeiten abgebaut werden müssten.

Dabei ist im Moment noch nicht einmal der Klassenerhalt gesichert, am Dienstagabend verlor Ismaning ein Nachholspiel beim SE Freising 0:1, Siegtorschütze war Benjamin Held - ein ehemaliger Ismaninger. Doch die bestehende Planungssicherheit scheint den Verantwortlichen zu genügen. Am Wochenende tauchte schon wieder ein neues Foto auf der Homepage auf. Darauf unterschrieb Nils Ehret einen neuen Vertrag, er kommt vom Regionalligisten SV Heimstetten. Ehret hat noch nie in Ismaning gespielt. "Ich glaube, seine Verpflichtung spricht für uns", sagt der ziemlich stolze Sportliche Leiter.

© SZ vom 23.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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