Handball:Gegen Großwallstadt

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Vorsfelde verzichtet: TuS Fürstenfeldbruck bleibt Drittligist

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Am Ende ging alles ganz schnell: Nur vier Tage nach dem Sieg im Relegationsturnier stand fest, dass Fürstenfeldbrucks Handballer doch in der dritten Liga bleiben dürfen. Am Mittwoch erklärte der MTV Vorsfelde, Zweiter der Oberliga Niedersachsen, seinen Aufstiegsverzicht. Der Jubel in Fürstenfeldbruck ist groß, noch am Abend versammelten sich die Spieler zu einer spontanen Feier, über die sozialen Netzwerke verbreitete sich die Kunde in rasender Geschwindigkeit. "Die Resonanz ist überwältigend. Wir haben den Eindruck, dass sich jeder Handballer in München und Umgebung freut, dass die Geschichte mit Drittliga-Handball in Südbayern weitergeschrieben werden kann", sagt TuS-Trainer Martin Wild.

Der Verbleib der Brucker in der dritten Liga zieht auch für andere Teams Konsequenzen nach sich. Zuvorderst für die eigene zweite Mannschaft, die als Landesligazweiter die Relegation gewonnen hatte und nun in die Bayernliga aufsteigen darf, was ihr im Fall des Abstiegs der ersten Mannschaft verwehrt geblieben wäre. Mit den Bruckern feierten aber auch die Handballer des SV Anzing, die dem Abstieg aus der Bayernliga entgehen, und der TV Memmingen, der in der Landesliga bleiben darf.

Wild war zunächst skeptisch gewesen, drei Wochen nach dem Saisonende zu einem Turnier antreten zu müssen, das lediglich eine Rangliste ausspielen sollte für den Fall, dass ein anderer Klub einen Rückzieher machen würde. Doch aus der Oberliga Niedersachsen wollte niemand aufsteigen: Meister Nienburg nicht und nun auch Vorsfelde nicht. Gut für den TuS. "Wir wurden für unsere Arbeit belohnt. Manchmal ist der Sport eben doch gerecht", sagt Wild.

Künftig wird der TuS allerdings nicht mehr in der Süd-, sondern in der Ost-Staffel spielen. 230 Kilometer misst die kürzeste Auswärtsfahrt, die Gegner in Sachsen oder Hessen liegen 450 Kilometer entfernt. Dennoch nennt Wild die Einteilung einen "regelrechten Glücksfall", denn nun stehen fünf bayerische Derbys gegen Rödelsee, Auerbach, Kirchzell, Bad Neustadt und Großwallstadt an. Allein das Spiel gegen den sechsmaligen Meister und Europapokalsieger Großwallstadt, dem die Lizenz für die zweite Liga entzogen wurde, "ist schon den Aufwand wert", findet Wild. Die Chancen seines Teams auf den Klassenerhalt schätze er jetzt sogar "einen Tick größer" ein. Dazu beitragen soll Rückkehrer Tizian Maier. Der Rückraumspieler war in der Jugend schon mal beim TuS, später spielte er mit der HSG Würm in der A-Jugend-Bundesliga und zuletzt bei Drittliga-Absteiger Friedberg.

© SZ vom 05.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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