Großhadern purzelt in die Kreisliga:Mit Radau zum Klassenerhalt

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Am Boden: Großhadern muss runter in die Kreisliga. Den Wiederaufstieg soll Trainer Tobias Taverna (rechts) bewerkstelligen. (Foto: Stephan Rumpf)

Berg setzt sich auch im zweiten Abstiegsspiel gegen Hadern durch

Sprechchöre wie "Wer nicht hüpft, der ist aus Hadern", ein riesiges "Unabsteigbar"-Transparent und ein paar heftige Provokationen an die Adresse des Gegners: Auch beim Regionalliga-Rückspiel konnten sich die Fußballer des MTV Berg auf ihren begeisterungsfähigen Anhang verlassen. Inwiefern das Engagement der Schlachtenbummler spielentscheidend war, lässt sich nur schwer ermessen. Günther Niebler, der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Großhadern, musste nach der 1:4 (1:1)-Heimniederlage, die den Kreisligaabstieg der Münchner besiegelte, jedenfalls ziemlich konsterniert feststellen: "Vielleicht lag es tatsächlich an den Zuschauern aus Berg, die Radau ohne Ende gemacht haben." Obwohl es sich bei jenen Fans vorwiegend um "14-, 15-Jährige" (Niebler) handelte, beeindruckte deren Brimborium die Großhaderner doch spürbar: "Wir haben uns anstecken lassen, das stört einen einfach in der Konzentration", urteilte der Spartenchef.

Für die Großhaderner endet damit eine kuriose Saisonschlussphase mit dem schlimmsten vorstellbaren Ausgang: Nach dem 30. Spieltag lag man in der Bezirksliga Süd vier Zähler vor den Relegationsplätzen, selbst nach dem 33. Spieltag waren es noch zwei. Doch dann traf es den TSV knüppelhart: In der aus 17 Teams bestehenden Liga war ausgerechnet er am letzten Spieltag zum Zuschauen verdammt. Prompt überholten die Konkurrenten Anadolu und Lenggries den Traditionsverein noch und zwangen ihn in die Abstiegsrunde. Nach zwei Siegen gegen den SV Heimstetten II traf er nun auf den MTV Berg, der in der Liga fünf Punkte hinter Hadern ins Ziel gegangen war. "Es tut mir leid für Hadern", sagte denn auch Berg-Trainer Philipp Obloch, während ihn ein paar ausgelassen feiernde kleine MTV-Jugendspieler mit ihren Wasserflaschen nass spritzten. "Dass die mit 40 Punkten runter müssen, ist nicht ganz korrekt vom Fußballgott."

Daran, dass sich seine Elf in den beiden Entscheidungsspielen verdient durchsetzte, bestand jedoch keinerlei Zweifel. Nach dem 2:0 am Mittwoch im Hinspiel ging Berg auch im Rückspiel in Führung: Bei zunächst strömendem Regen traf Felix Link schon in der elften Minute zum 0:1. "Wir haben wie mit Blei an den Füßen gespielt", sagte TSV-Fußballboss Niebler. Dennoch kam Hadern durch einen Elfmeter von Michael Pautz zum Ausgleich (27.), blieb in der Folgezeit jedoch zu harmlos. "Wir hätten noch drei Tore gebraucht, das war nicht zu schaffen", wusste Niebler. Stattdessen legte Berg noch dreimal nach: Bernhard Crnjak (65.), Simon Gebhart (70.) und Marcel Höhne (75.) schossen den klaren 4:1-Erfolg der Gäste heraus.

© SZ vom 06.06.2016 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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