Fußball:Tröpfeln und Prasseln

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In der Bayernliga verzeichnet Wolfratshausen einen Weggang, Pipinsried bereits zwölf. Dafür stehen 13 Zugänge fest

Von Andreas Liebmann, München

Die wenigen Tage zwischen Saisonende und Vorbereitung sind im Amateurfußball die Zeit, in der - passend zum aktuellen Wetter - tröpfchenweise Spielerwechsel verkündet werden. Mancherorts wird das bis Ende August so weiterträufeln, in anderen Klubs erinnern die ersten Meldungen eher an Starkregenereignisse - logischer Weise gilt das vor allem für Aufsteiger wie den VfR Garching oder Absteiger wie die aus der Landesliga gespülten SC Fürstenfeldbruck, SV Planegg oder den Neu-Bezirksligisten Kirchheimer SC.

Zu den Tröpfchen-Kandidaten der Bayernliga zählt der BCF Wolfratshausen. Mittelfeldspieler Thomas Edlböck, der nach Herzproblemen pausiert hat, werde es "wieder probieren", sagt Sportchef Klaus Brand - allerdings in der Nähe einer neuen Arbeitsstelle, beim VfB Hallbergmoos. Dafür kommt Maximilian Moll, 21, zuletzt SpVgg Kaufbeuren. Bis auf zwei, drei Wackelkandidaten blieben alle beisammen. Der zuletzt angeschlagene Sebastian Pummer werde Co-Trainer, wolle sich aber auch weiter auf dem Spielfeld engagieren.

Mehr Bewegung gibt es da beim SV Pullach. Nachdem der Klub zum zweiten Mal auf den möglichen Aufstieg verzichten musste, gehen Kapitän Richard Heckel (Oberweikertshofen), Alexander Weiss (Dachau 65), was Trainer Frank Schmöller ein wenig schmerzt, sowie mit unbekanntem Ziel Marco Gröschel und Ömer Kanca. Der ehemalige Profi Kanca, der als Spielertrainer in Pipinsried nicht recht klarkam, hatte sich bereits im vergangenen Spätsommer dem SV Pullach angeschlossen, wo er die hohen Erwartungen aber nicht erfüllte. Für die rechte Angriffsseite kommen nun Sean Erten, 26, vom Landesligisten TuS Holzkirchen und Besart Murtezi, 20, der im Kader des Regionalliga-Aufsteigers 1860 Rosenheim stand, dort aber ein Jahr lang ausfiel. Dazu gleich drei Mittelfeldspieler aus Planegg: Thomas Meyer, Martin Bauer und Stefanos Bavas. Schmöller fehlt nun vor allem noch ein Stürmer.

Auch der SV Heimstetten hat sich bei zwei Absteigern bedient, in Kirchheim (Kevin Staudigl) und Fürstenfeldbruck (Denis Teschke), beides junge Mittelfeldspieler. Dazu kommen Verteidiger Alexander Osterried vom Ligarivalen Sonthofen und Stürmer Christos Chasiotis aus der U19 des FC Augsburg. Dem stehen die Weggänge Sebastiano Nappo (Garching) und Michael Steppan (Ebersberg) gegenüber.

Ein eigenes Mikroklima herrscht bekanntlich beim FC Pipinsried, der dem Abstieg zwar entronnen ist, bei dem der Kader nun aber eine erstaunliche Fluktuation aufweist. Aktueller Wasserstand: Der neue Spielertrainer Fabian Hürzeler muss auf Andreas Götz und Kevin Maschke (beide zum TSV Rain) verzichten, Arthur Kubica (Unterföhring), Nikoy Ricter (Oberweikertshofen), Manuel Eisgruber (Garching), Anton Finkenzeller (Unterstall), Martini Lomboya (Mehring) sowie Robert Hügel, Enzo Potenza, Jan Penic, Armin Lange und Zelimir Tosic (Ziel unbekannt). In Summe: zwölf. Dafür stehen bereits 13 Neue fest, neben Hürzeler und dem lange ausgefallenen Marco Krammel sind dies die Torhüter Nico Merz und Thomas Bauer, Dennis Liebsch (Rain), Hugo Lopes (Türk Ingolstadt), Arbnor Segashi (Unterföhring), Atdhedon Lushi (Eichstätt), Almir Hasanovic (Kirchheim), Marco Bläser (Gerolsbach), Qemajl Beqiri (FFB-West), Boro Majstorovic (Planegg) sowie Stephan und Fabian Wagner (Jetzendorf). "Wir tauschen fast die ganze Mannschaft aus", sagt Klubchef Konrad Höß, denn: "Wir wollen in der Bayernliga wieder eine dominierende Rolle spielen." Ungefähr so dominierend wie an der Wechselbörse.

© SZ vom 10.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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