Ein paar Dinge sind mal wieder vorher klar: Der FC Amberg zum Beispiel nennt sich mit Stolz und Recht "Die Macht an der Vils". Der VfR Garching könnte höchstens als "Macht an der Isar" dagegenhalten, aber da dieser Fluss auch unweit der Säbener und Grünwalder Straße vorbeifließt, käme beim VfR niemand auf eine solche Schnapsidee. Klar ist zweitens, dass Ambergs Trainer Timo Rost für den VfB Stuttgart mal ein Uefa-Cup-Tor erzielt hat. Von Garchings Coach Daniel Weber sind keine solchen Heldentaten bekannt. Streng genommen hat der 42-Jährige in seiner aktiven Zeit gar nicht getroffen, allerdings mit der plausiblen Ausrede, dass er nun mal Torwart war. Und drittens sollte vor dem Hinspiel der entscheidenden Relegationsrunde zur Regionalliga an diesem Mittwoch (18.30 Uhr) wohl erwähnt werden, dass Gastgeber Amberg während seiner Saison nur 30 Gegentore kassiert hat, die zweitwenigsten der Bayernliga Nord, während es Garching mit der Sicherung des eigenen Kastens nicht so hatte: Mit 42:64 hat der VfR die meisten Gegentore seiner Liga kassiert. Eigentlich spricht vor Anpfiff nur eines für die Mannschaft von Daniel Weber: Sie ist der Regionalligist.
Das macht den VfR Garching trotz allem zum Favoriten. "Wir sind das wettkampfhärtere Team", glaubt Weber, in der Regionalliga habe man schließlich jedes Spiel so angehen müssen wie die beiden nun anstehenden, in denen es "um eine ganze Saison" geht. "Wir haben viel Selbstvertrauen zurückgewonnen", sagt der Trainer, nicht erst durch die beiden Erstrunden-Siege (6:2, 1:0) zuletzt gegen Pipinsried, den Zweiten der Bayernliga Süd. "Wir haben im ganzen Mai nur gegen Würzburg verloren."
Amberg hat andererseits gerade den SV Heimstetten bezwungen und in die Bayernliga geschickt. Weber ist gewarnt. "Das ist ein schwerer Brocken, körperlich robust, defensiv gut organisiert, konterstark. Ich hoffe, dass wir ein geeignetes Mittel dagegen finden." Vor allem hofft er auf ein Auswärtstor. Robert Rudnik und Daniel Steinacher fehlen verletzt, ob die Rotsperre des Verteidigers Tobias Gürtner noch Bestand hat, wurde erst am Dienstagabend entschieden. Fest steht hingegen, dass Weber wegen des Fehlens von Stefan Wachenheim zugleich als zweiter Torwart parat steht. Vorteil Garching - Timo Rost könnte das nicht.