Fußball-Regionalliga:Ramponiert

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Immer tiefer: Mike Niebauer (li.) und der VfR Garching unterliegen auch Memmingen. (Foto: Johannes Simon)

Garching verliert auch gegen Memmingen unglücklich - und drei verletzte Spieler

Von Stefan Galler, Garching

Gut fünf Minuten waren bereits über die Zeit gespielt, immer wieder flog die Kugel in Richtung des Memminger Strafraums, jedesmal bugsierte einer der Allgäuer sie wieder aus der Gefahrenzone. Dann beendete Schiedsrichter Simon Marx die Partie, die seinetwegen verspätet begonnen hatte: Der Referee war am ersten Osterferiensamstag in einen Stau geraten, der Anpfiff der Begegnung zwischen dem VfR Garching und dem FC Memmingen verzögerte sich um eine Viertelstunde. Die Garchinger hätten sich wohl gewünscht, Marx wäre auf halber Strecke umgedreht, denn auf das, was sie nach seiner Ankunft erlebten, hätten sie gerne verzichtet. Am Ende stand es 2:1 für Memmingen, für Regionalliga-Neuling VfR wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner.

"Momentan läuft alles, was negativ laufen kann, gegen uns", sagte Trainer Daniel Weber. Trotz der unglücklichen Niederlage und dreier verletzter Spieler wollte er nicht ins ganz tiefe Jammertal hinabsteigen: "In der Hinrunde hatten wir auch einige Male Glück, das muss man alles relativieren." Und die gegenwärtige Misere lasse sich ja auch begründen: "Wir sind nicht zielstrebig genug, uns fehlt es vor dem Tor an Ruhe." Das liege auch an der fehlenden Erfahrung in der vierthöchsten Spielklasse: "Wir sind nicht daran gewöhnt, dass wir beim Torabschluss so einen Druck vom Gegner bekommen."

Und deshalb schaffte es sein Team am Samstag trotz klarer Überlegenheit auch nicht, in Führung zu gehen. Drei, vier hervorragende Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt, die besten Chancen vergaben Daniel Suck, dessen abgefälschten Schuss Memmingens Torwart Martin Gruber spektakulär parierte (26.), sowie Kapitän Dennis Niebauer, als er freistehend in die Arme des Keepers köpfte (30.).

Kurz nach der Pause musste Weber dann bereits Dennis Vatany wegen einer Platzwunde ("er wurde vom Torwart einfach umgeräumt") vom Feld nehmen, keine zehn Minuten später folgte der nächste Rückschlag in Form des 0:1: Suck vertändelte den Ball im Mittelfeld, blitzschnell folgte der Pass durch die VfR-Kette, im Laufduell mit Michael Geldhauser ging Florian Mayer zu Boden, der zu allem Überfluss mit leichter Gehirnerschütterung auch noch ausgewechselt werden musste. Geldhauser jedenfalls ließe sich die Chance zum 1:0 nicht nehmen (57.). Neun Minuten später gab es einen umstrittenen Freistoß, Geldhauser köpfelte sein zweites Tor. "Die machen aus zwei Chancen zwei Tore, und du fragst dich, wie das sein kann", sagte Weber konsterniert. Und musste sogleich den nächsten Tiefschlag verkraften: Michael Weicker musste wegen einer Knieverletzung passen. Im Krankenhaus bestätigte sich der Verdacht auf Kreuzbandriss zwar nicht, aber noch stehe laut Weber eine schwere Verletzung im Raum.

Seine ramponierte Elf warf nun alles nach vorne, doch mehr als der Anschlusstreffer durch Tobias Gürtner nach einer von Torwart Gruber unterlaufenen Flanke (82.) war nicht mehr drin.

In der Tabelle sind die noch im Winter abgeschlagenen Teams aus Seligenporten und Bamberg nun wieder an Garching dran. "Wir sind selbst schuld, hatten beide vor der Brust, aber nur einen von sechs möglichen Zählern geholt", sagt Weber. "Es wird immer enger, wir müssen irgendwann wieder punkten."

© SZ vom 30.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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