Fußball-Landesliga:Auf dem Weg zum nächsten Derby

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3:2 gegen Karlsfeld: Der ASV Dachau peilt die Bayernliga an. Die Relegation ist aus eigener Kraft erreichbar. Bei einem Aufstieg würde es zu einem echten Stadt-Derby kommen: gegen den TSV 1865.

Von Christoph Leischwitz, Dachau

Glück oder Können? "Ein bisschen von beidem", sagt Frank Peuker, und die Schlussphase der Partie am Dienstagabend war dafür beispielhaft. Der Fußball-Landesligist ASV Dachau war im Nachhol-Derby gegen Eintracht Karlsfeld nach Führung in Rückstand geraten. Doch in der 82. Minute fällt dem Verteidiger Benjamin Hofmann der Ball vor die Füße, mit einem Schuss ins Kreuzeck erzielt er das 2:2, es war Hofmanns erstes Saisontor. Der ASV bekommt die zweite Luft, drei Minuten später setzt Michael Schwindl nach, er schiebt er den Ball überlegt ins lange Eck zum umjubelten Sieg. Auch für ihn: das erste Saisontor - zur richtigen Zeit am richtigen Ort haben die Spieler kühlen Kopf bewahrt. Damit bleibt es spannend im Aufstiegskampf der Landesliga Südost. Der ASV hat drei Punkte Rückstand auf den Zweiten SB Chiemgau Traunstein, der aber ein Spiel mehr hat. Den direkten Vergleich hat Dachau gewonnen, die Relegation ist also aus eigener Kraft machbar.

Vom Aufstieg in die Bayernliga "sind wir noch weit, weit entfernt", sagt Trainer Peuker. Dort gäbe es ja ein echtes Derby gegen 1865 Dachau. In der dritten Landesliga-Spielzeit ist der ASV zumindest schon einmal ein Spitzenteam, das Saisonziel war, den fünften Platz der Vorsaison zu bestätigen. Die Mannschaft hat mit Abstand die meisten Tore geschossen (63), was zum großen Teil an Philipp Schmidt liegt, der genau ein Drittel aller Treffer (21) erzielt hat. "Er hat eine tolle Entwicklung gemacht", lobt Peuker den 25-Jährigen. Sollte er höherklassig spielen wollen, werde man ihm keine Steine in den Weg legen, doch im Moment sei ein Weggang kein Thema. Theoretisch könnte Schmidt ja auch mit dem ASV bald höherklassig spielen.

Zusätzliche Motivation zieht die Mannschaft aus einem Schicksalsschlag, der den Verein im vergangenen November ereilte, als Abteilungsleiter Herbert Reischl unerwartet im Alter von 45 Jahren verstarb. Peuker ist die Trauer noch immer anzuhören. "Es wäre eine Bestätigung seiner langjährigen Arbeit für den Verein", sagt er. Auf dem Weg zum möglichen Aufstieg empfängt der ASV am Samstag (14 Uhr) den Tabellenletzten Vilsbiburg. Gut möglich, dass es nicht das letzte Heimspiel der Saison sein wird.

© SZ vom 11.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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