Fußball, dritte Liga:Loch in der Schaltzentrale

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Haching muss improvisieren, die Gäste aus Köln wollen kämpfen

Echte Stammspieler hat es in dieser Saison bei der SpVgg Unterhaching ohnehin nur wenige gegeben, doch diesmal werden sie sogar nur eine kleine Minderheit sein. Sicher fit sind für die Drittliga-Partie am Samstag gegen Fortuna Köln (14 Uhr, Sportpark) gerade einmal drei: Benjamin Schwarz, Alon Abelski und Pascal Köpke. Die Mehrheit der auflaufenden Akteure dürfte zu jener Kategorie gehören, denen der Trainer in solchen Fällen gerne eine "Möglichkeit, sich zu zeigen" eröffnet. "Wir werden uns was einfallen lassen müssen", sagt Christian Ziege, es gehe darum, für so viele Spieler wie möglich eine Position auf dem Feld zu finden, "in der sie sich wohlfühlen".

Der Weg, der Haching in diese Personalnot führte, ist durchaus unorthodox. Es gibt keine Grippekranken, es hat sich auch niemand den Knöchel verstaucht auf den zu dieser Jahreszeit allseits tiefen und holprigen Böden. Dafür haben sich gleich drei Spieler am vergangenen Samstag beim 0:4 gegen Arminia Bielefeld ihre fünfte gelbe Karte abgeholt, neben Kapitän Mario Erb auch die defensiven Mittelfeldspieler Yannic Thiel und Danilo Dittrich. Erb ist der unangefochtene Abwehrchef, und zentral vor der Kette hat zuletzt außer Benjamin Schwarz oder Fabian Götze kaum jemand Spielpraxis gesammelt. Doch Schwarz wird nun wohl in der Abwehr gebraucht, unter anderem deshalb, weil womöglich auch Markus Schwabl ausfällt. Der Rechtsverteidiger war kürzlich mit dem Brustkorb auf einen Ball gefallen. Und Götzes Einsatz ist wegen Oberschenkelproblemen ebenso fraglich. So wird Ziege ausgerechnet in der Schaltzentrale experimentieren müssen.

Doch er erwartet deshalb nicht automatisch einen offensiven Gegner. Die jüngsten Aussagen seines Trainerkollegen Uwe Koschinat ließen darauf deuten, dass dieser unbedingt einen Rückstand verhindern wolle. Koschinat hatte gesagt, um nicht "Opfer der Liga" zu werden, müsse man die Spiele wieder "ausschließlich physisch" gestalten. Hört sich so an, als hätte der Tabellenzehnte Köln den Abstiegskampf angenommen, in dem Unterhaching steckt.

© SZ vom 07.03.2015 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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