Fußball-Bayernliga:Spalierstehen bei der Kinzel-Show

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Seine Unterföhringer sollten es dem Gegner schwer machen: Der Auftrag von Andreas Pummer wurde erfüllt. (Foto: Claus Schunk)

Unterföhring unterliegt dem neuen Bayernliga-Meister Rain 1:4

So richtig spaßig ist es für Fußballer nie, wenn sie als Gäste zu einer Meisterschaftsfeier eingeladen werden. Den Bayernligakickern des FC Unterföhring wurde diese zweifelhafte Ehre bei ihrer Dienstfahrt zum TSV Rain zuteil. Auch wenn sich die Mannschaft von Trainer Andreas Pummer teuer verkaufte und dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich machte, hieß es am Ende 4:1 (2:1) für den neuen Champion und Rückkehrer in die Regionalliga. Dabei hätte Rain den Sieg gar nicht gebraucht, weil Verfolger Pipinsried gleichzeitig gegen Eichstätt verlor (0:2).

Während sich also die Kicker vom Lech zum Jubelbild versammelten, haderten die Föhringer mit dem Ausgang der Begegnung. "Das Ergebnis ist zu hoch", sagte Bernd Mayer, der Technische Leiter des FCU. Und gratulierte dann doch artig: "Rain ist ein würdiger Meister, vor allem die Offensive mit Patric Lemmer und Matthias Riedelsheimer ist einfach bärenstark." Dabei hat Mayer den Stärksten der bärigen Angriffsreihe des TSV sogar noch vornehm verschwiegen. Sebastian Kinzel lehrte auch die Föhringer das Fürchten, er traf drei Mal und hält nun bei sagenhaften 50 Saisontoren. Kein Wunder, dass sich nun Profivereine für den 26-Jährigen interessieren.

Auch der FC Unterföhring hat zwei in seinen Reihen, die vielleicht noch groß herauskommen. Nachdem Efkan Bekiroglu bereits vor Wochen seinen Wechsel zum FC Augsburg II bekannt gegeben hat, zog nun Albion Vrenezi nach: Auch er hofft, sich über die Regionalligareserve für Markus Weinzierls Bundesligateam zu empfehlen. In Rain machten beide eine gute Figur, allerdings konnten auch sie nicht verhindern, dass der Start aus Föhringer Sicht ziemlich daneben ging: Lemmer spazierte nahezu ungehindert durch die Deckung und traf zum 1:0 (14.), vier Minuten später erhöhte Kinzel auf 2:0. "Wir haben die erste Viertelstunde komplett verschlafen, da haben wir gewaltig gewackelt", sagte Sprecher Mayer.

Doch dann war der FCU plötzlich wach, nach einem Eckball verkürzte Dominik Hofmann per Kopf auf 1:2 (29.), anschließend gab es eine Handvoll guter Chancen zum Ausgleich - vor allem durch die beiden künftigen Augsburger: Vrenezi schoss aus zwölf Metern knapp vorbei, Bekiroglu brachte die Kugel zweimal freistehend nicht im Kasten unter, einmal hatte Leo Mayer vorgelegt, einmal Michael Kain. "Und dann machst du ein Foul und der Kinzel haut dir den Freistoß rein", so Mayer über das vorentscheidende 3:1 in der 59. Minute. Fortan waren die Rainer vor mehr als 500 Zuschauern im Feier-Modus, endgültig schwappte die Stimmung nach dem 4:1, Kinzels 50. Streich in dieser Spielzeit, über. "Wir wollten es ihnen so schwer wie möglich machen, das ist uns zumindest streckenweise gelungen", bilanzierte FCU-Trainer Andreas Pummer.

© SZ vom 18.05.2015 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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