Frauenfußball-Bundesliga:Ratlose Gegner

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Der FC Bayern lässt auch Duisburg keine Chance

Von ANNA DREHER, München

Gaelle Thalmann blickte hilflos auf das Spielfeld, zuckte mit den Schultern und sah etwas verzweifelt aus. Die Torfrau des MSV Duisburg hatte gerade das 0:6 kassiert und wirkte zunehmend verzweifelt. Ein schwacher Trost, dass die Partie kurz danach zu Ende ging. Immerhin: Weitere Gegentore blieben ihr erspart.

Die Fußballerinnen des FC Bayern München machen es ihren Gegnern derzeit nicht leicht, am Sonntag bekam das der MSV zu spüren. Nach sechs Spieltagen sind die Bayern in der Bundesliga ungeschlagen. Das 6:0 (3:0) markiert den höchsten Saisonsieg. "Wir haben in den letzten Wochen viel Selbstvertrauen getankt, das war zu sehen", sagte Trainer Thomas Wörle. "Dass wir so in die Saison gestartet sind, ist bemerkenswert."

Während die Bayern also von Erfolg zu Erfolg eilen, bleibt Duisburg ohne Sieg. Dabei trat die Elf der hochdekorierten ehemaligen Nationalspielerin und jetzigen Trainerin Inka Grings im Grünwalder Stadion zu Beginn keineswegs wie ein punktloser Tabellenletzter auf, sondern offensiv, aggressiv und mit viel Zug zum Tor. Die Chancen, die sich die Duisburgerinnen erarbeiteten, vergaben sie jedoch leichtfertig durch zu frühe und hektische Abschlüsse oder weil der letzte Pass misslang.

Erster Streich: Eunice Beckmann (li.) eröffnete den Torreigen für den FC Bayern gegen den MSV Duisburg. (Foto: Schunk)

Die Bayern dagegen zeigten nach verhaltener Anfangsphase ihre Gefährlichkeit - und trafen erstmals in Minute 23, in Person von Eunice Beckmann, die einen Pass von Vanessa Bürki aus 17 Metern verwertete. Nach der Münchner Führung kippte das Spiel, der MSV ließ sich wesentlich tiefer in die Abwehr drängen und wirkte verunsichert. Im Spielaufbau gelang den Gästen nur noch wenig, dem FC Bayern umso mehr: Zunächst war es Bürki selbst, die aus dem Strafraum den Ball zwischen Latte und MSV-Torfrau Thalmann schlenzte (32.). Sieben Minuten später erhöhte Nationalspielerin Melanie Leupholz per Kopf zum 3:0-Pausenstand.

Mit seinen Einwechselspielerinnen Mana Iwabuchi, Vivianne Miedema und Katherine Stengel bewies Wörle gutes Gespür: Iwabuchi bereitete das 4:0 gemeinsam mit Bürki vor, Miedema traf und legte hinterher auch noch das 5:0 drauf, nach Vorarbeit von Stengel. Diese wiederum stellte in der 86. Minute aus kurzer Distanz den 6:0-Endstand her. Der MSV wusste sich da längst nicht mehr zu helfen. Das 7:0 durch Melanie Behringers Fernschuss konnte Thalmann gerade noch verhindern. Immerhin.

© SZ vom 06.10.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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