Frauen-Bundesliga:Abbé lässt die Bayern träumen

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Nach 2:1 in Sand steht München an der Tabellenspitze

Oft werden gerade in kleinen Orten große Geschichten erzählt. Das war an diesem Sonntagnachmittag auch den 1286 Zuschauern im Sander Kühnmattstadion bewusst. Auf der einen Seite des Platzes stand ihre Elf, der SC Sand, der im Abstiegskampf der Frauenfußball-Bundesliga noch um jeden Punkt ringt. Und auf der anderen Seite traten angespannt die Fußballerinnen des FC Bayern München von einem Bein auf das andere. Schließlich hatten sie in Aussicht, drei Spieltage vor dem Saisonende die Tabellenführung zu erobern - oder aber im Rennen um die Spitze ins Hintertreffen zu geraten. Was folgte, war ein Krimi auf dem Rasen - mit dem glücklichen Ende für die Münchnerinnen. 2:1 (1:1) siegte der FC Bayern über Sand und darf sich so weiter Hoffnungen auf die Qualifikation zur Champions League oder gar auf die Meisterschaft machen.

"Wir sollten uns jetzt keine Ausrutscher mehr leisten, aber ich gehe davon aus, dass uns das nicht passiert", hatte Melanie Behringer vor der Partie gesagt. Dann aber hatte der FC Bayern mit dem tabellarisch wie personell schlechter gestellten Gegner mehr Mühe als erwartet. Die Mannschaft von Trainer Thomas Wörle musste ohne Leonie Maier auskommen - für die Nationalverteidigerin, die wegen muskulärer Probleme pausierte, lief Katharina Baunach auf. Auch in der Offensive gab es eine Umstellung: Nachdem die Schweizer Nationalstürmerin Vanessa Bürki mit einem Mittelfußbruch wohl für den Rest der Saison ausfällt, kam die US-Amerikanerin Katherine Stengel von Beginn an aufs Feld.

Kaum war angepfiffen, folgte aber die Ernüchterung. Mit dem ersten Angriff hatte Sand sich eine Ecke erspielt - und ging durch Allison Scurich prompt in Führung (2.). Nach einer knappen halben Stunde gelang Abwehrspielerin Gina Lewandowski der Ausgleich (29.), danach aber schaffte Bayern es nicht, seine spielerische Überlegenheit auch in Tore umzumünzen. Trainer Wörle schickte deshalb acht Monate nach ihrem Kreuzbandriss erstmals wieder Lena Lotzen auf den Rasen (57.). Die offensive Nationalspielerin kam für Mittelfeldspielerin Dagny Brynjarsdottir und verstärkte noch einmal die Angriffsbemühungen. In der 69. Minute war es dann die Schweizer Abwehrspielerin Caroline Abbé, die zum 2:1 traf, was dem FC Bayern drei Spieltage vor dem Saisonende vorerst die Tabellenführung einbringt.

© SZ vom 30.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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