Basketball:Selbes Stück, größere Bühne

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Dusko Savanovic (li.) war im Duell gegen Ulm (re. Raymar Morgen) einer der erfolreichsten Werfer des FC Bayern. Gereicht hat es trotzdem nicht. (Foto: Langer/Eibner-Pressefoto)

Zum vierten Mal binnen 38 Tagen treffen die Basketballer des FC Bayern auf Ulm. Im Eurocup wollen sie den Gruppensieg sichern, die Chancen dafür stehen gut

Von Patrick Reichardt, München

Eigentlich ist die Lage der FC-Bayern-Basketballer ja ganz komfortabel. Während sagenhafte 19 der insgesamt 32 Mannschaften am letzten Spieltag noch um ein Ticket für das Achtelfinale kämpfen müssen und fünf Teams sogar schon sicher aus dem Wettbewerb ausgeschieden sind, können die Münchner bereits mit Gewissheit und einem Schuss Vorfreude rot in ihren Kalender schreiben: 23./24. Februar sowie 1./2. März, da sind die Achtelfinalspiele im Eurocup - und der FC Bayern ist, wie im Vorjahr, wieder mit von der Partie. Offen ist nur noch, ob das Team von Trainer Svetislav Pesic zunächst in eigener Halle oder in der Fremde antritt. Letzteres wäre dem Bundesliga-Zweiten des Vorjahres lieber, denn es würde bedeuten: Bayern hat seine Vorrundengruppe G gewonnen.

Der sechste und abschließende Spieltag im Eurocup beschert den Münchnern am Mittwoch (19.30 Uhr) mal wieder ein Duell mit Ulm. Bereits zum vierten Mal in gerade einmal 38 Tagen treffen die beiden Teams aufeinander, die Ausgangslage war bisher so unterschiedlich wie später die jeweiligen Ergebnisse. Diesmal kämpft der FC Bayern um den Gruppensieg, während Ulm nach fünf Eurocup-Niederlagen aus fünf Spielen nur noch um die Ehre und für die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins spielt. Für die bayerischen Gäste eine gefährliche Situation: "Es wird sicher erneut sehr schwierig für uns, denn für Ulm geht es in diesem Spiel um nichts mehr, sie können befreit aufspielen", erklärt Bayern-Guard Anton Gavel.

Nur drei Tage, nachdem die Münchner in der Liga so deutlich mit 72:91 in Ulm unterlagen, soll auf europäischer Bühne die Revanche her. "Jetzt findet dieses Duell in einem anderen Wettbewerb statt, deshalb werden wir einen anderen Basketball sehen", hofft Trainer Pesic. Die klare Pleite vom Sonntag habe er "sehr gut analysiert und dabei natürlich auch einige überraschende Dinge gesehen". Dass Ulm derzeit schwer zu bespielen ist, wissen die Bayern trotz ihrer deutlichen Heimsiege in den ersten beiden Duellen im Januar. Nur im Eurocup sind die Schwaben nicht in die Gänge gekommen, in der Liga standen zuletzt beeindruckende elf Siege aus zwölf Spielen.

Vor den wegweisenden Wochen mit dem Eurocup und dem Final Four im Pokal in eigener Halle hat Trainer Pesic weiter mit personellen Problemen zu kämpfen. Die Flügelspieler Nihad Djedovic (Wadenblessur) und Bryce Taylor (Aufbautraining nach Oberschenkelverletzung) sind weiter angeschlagen. Ob sie in Ulm für einen Einsatz bereit sind, konnte Svetislav Pesic am Dienstag noch nicht sagen. Immerhin: Maxi Kleber, der wegen der Verletzungssorgen auch am Sonntag im Kader stand, geht es nach einer Grippeerkrankung besser.

Die komfortable Ausgangslage der Bayern (vier Siege, eine Niederlage) in der Tabelle geht hingegen soweit, dass gar eine Niederlage zum Gruppensieg reichen könnte. Dann nämlich, wenn im direkten Aufeinandertreffen um Platz zwei der türkische Vertreter Banvit Bandirma den spanischen Starter Bilbao Basket (beide bisher 3:2 Siege) in eigener Halle bezwingen kann. Gewinnen die Spanier bei einer gleichzeitigen Bayern-Niederlage, dann beginnen die Rechenspiele - darauf wollen sich die Münchner gar nicht einlassen.

Die Runde der letzten 16 soll für den FC Bayern aber in diesem Jahr noch nicht die Endstation sein. Das Achtelfinale "wollen wir unbedingt überstehen", sagte Sportdirektor Marko Pesic jüngst. Im vergangenen Jahr waren die Münchner ebenfalls als Gruppensieger in der Eurocup-Zwischenrunde weitergekommen, damals sogar mit sechs Siegen aus sechs Spielen, zwei davon gegen den jetzigen deutschen Meister Bamberg. Im Achtelfinale folgte dann mit zwei verheerenden Klatschen gegen Valencia das abrupte Ende. Die Spanier spielen auch dieses Jahr wieder im Eurocup, am Mittwoch gastieren sie in Oldenburg. Ob Valencia auch die nächste Runde erreicht, hat das Team nicht mehr in eigener Hand.

© SZ vom 10.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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