Basketball:Jünger, schneller, kompakter

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Gesetzt für die Starting Five: Emily Bessoir wurde bei der U-16-EM ins Allstar-Team gewählt. (Foto: imago/Lackovic)

Die Jahn-Basketballerinnen gehen mit ausgedünntem Kader in die zweite Liga und hoffen auf den Klassenerhalt.

Von Karl-Wilhelm Götte, München

Die Basketballerinnen der TS Jahn München stehen vor ihrer siebten Spielzeit in der zweiten Liga Süd. Es könnte die schwierigste bislang für die Münchnerinnen werden. Zum Auftakt an diesem Sonntag (17.15 Uhr) empfängt die Mannschaft von Trainer Rüdiger Wichote die Bundesligareserve der Rutronik Stars Keltern. Die Ansprüche an der Weltenburger Straße in Bogenhausen sind eher bescheiden. "Die Liga halten", sagt Wichote, "das ist unser primäres Ziel."

Angesichts einiger Personalsorgen könnte es damit spannend werden. Zwei entscheidende Spielerinnen können womöglich erst in der Rückrunde wieder mit von der Partie sein. Der Jahn muss zunächst ohne seine Spielführerin und Topscorerin Magdalena von Geyr auskommen. Die 33-Jährige erwartet im November ein Baby. Doch Trainer Wichote hat von ihr offenbar Signale erhalten, dass sie Lust hat, Anfang 2018 wieder mit dem Basketball zu beginnen. Gesichert ist die schnelle Rückkehr von Geyrs aufs Parkett jedoch nicht. Ebenso steht noch nicht fest, ob Leonie Fiebich zum Jahresende bereits vollständig von ihrer Kreuzbandverletzung genesen sein wird. Wichote hofft auf die Rückkehr des 17-jährigen Nachwuchstalents, das in der vergangenen Saison großes Aufsehen erregte, im Verlauf der Rückrunde.

An Fiebichs Stelle muss Emily Bessoir die jugendliche Führungsrolle übernehmen. Die 1,92 Meter große Power Forward werde auf jeden Fall zur Startformation gehören, kündigt Wichote an. Die gerade einmal 15-Jährige hat im Sommer bei der U-16-Europameisterschaft in Frankreich aufhorchen lassen. Wie schon ein Jahr zuvor sei Bessoir ins Allstar-Team der EM gewählt worden, berichtet Wichote. Neben Bessoir sind Nicole Schmidt, Mirela Damaschek, Anne Delafosse und Jella Molz erste Wahl für die Starting Five, die Startformation. Insgesamt verfügt Wichote, nachdem sich Julia Obländer in der Saisonvorbereitung verletzt hat, momentan über elf Spielerinnen im Kader, darunter auch die jungen Johanna Häckel und Lea Pfeifer. Wichote weiß, dass dies eine dünne Personalauswahl ist; in der vergangenen Saison hatte er 16 Spielerinnen zur Verfügung.

Die Liga mit elf Vereinen schätzt er ähnlich stark ein wie im vergangenen Jahr. Topfavorit ist für ihn der Bundesligaabsteiger USC Freiburg, der den sofortigen Wiederaufstieg anpeilt. Neu in der Liga sind die Krofdorf Knights, ein Verein aus dem hessischen Landkreis Gießen, der von der zweiten Liga Nord in die Süd-Staffel gewechselt ist. Wichote will das Beste aus dem Fehlen von Fiebich und von Geyr machen. "Natürlich haben wir jetzt weniger individuelle Klasse", sagt der Trainer, der das Team seit 2011 betreut, und kündigt eine Stiländerung an: "Wir werden schneller spielen und als Team kompakter auftreten."

© SZ vom 29.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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