Basketball:Einmal kurz geschwächelt

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Unmittelbar nach der Halbzeitpause des finalen Aufstiegsspiels lassen die Jahn-Frauen Freiburg entscheidend davonziehen und verlieren mit 64:75 Punkten.

Von Karl-Wilhelm Götte, Freiburg/München

Auch den zweiten Matchball zum Aufstieg in die erste Bundesliga haben die Basketballerinnen von Burger Estriche Jahn München nicht nutzen können. Mit 64:75 verloren sie das dritte und entscheidende Duell im Freiburger Uni-Dome gegen die Eisvögel USC Freiburg, die von 1100 Zuschauern lautstark angefeuert wurden. Auch eine kleine mitgereiste Münchner Fangruppe machte sich in der Halle bemerkbar. Freiburg kehrt nach einem Jahr Abstinenz nach dem 2:1-Playoff-Endstand in die erste Liga zurück, Jahn München bleibt Zweitligist. Garant des Freiburger Sieges war die US-amerikanische Profispielerin Kristen Gaffney, die herausragende Akteurin der "Eisvögel" auf dem heimischen Parkett.

Das Duell der Spielmacherinnen geht verloren - weil Münchens Nicole Schmidt angeschlagen ist

"Gaffney konnten wir einfach nicht stoppen", räumte Jahn-Trainer Rüdiger Wichote nach Spielende ein. Er hatte Mirela Damaschek gegen die nur 1,85 Meter große Amerikanerin gestellt, die alles versuchte, aber gegen die 25-jährige Allrounderin auf verlorenen Posten stand. Gaffney kam am Ende auf 23 Punkte und formidable 15 Rebounds. Bis zur Pause war es noch ein sehr enges Match gewesen. Neben Gaffney war schon in der ersten Halbzeit auch Luana Rodefeld eine tragende Säule des Spiels der "Eisvögel" gewesen. Gaffney markierte bis zur Pause 14 Zähler, Rodefeld 13 für Freiburg. Die gefährliche Dreierschützin Kelly Anne Hughes hatte Jahn München dagegen diesmal gut im Griff. Doch auch das Münchner Trio Anne Delafosse, Leonie Fiebich und Emily Bessoir funktionierte bis dahin gut und hielt dagegen. So führten die Gastgeberinnen zur Halbzeit nur mit 42:39. Besonders Delafosse wollte es nach einem weniger gelungenen Auftritt am vergangenen Samstag diesmal wissen. Sie nahm sich mehr Würfe und traf sicher - besonders von der Freiwurflinie mit einer Erfolgsquote von hundert Prozent nach 20 Spielminuten. Auch Magdalena von Geyr steuerte in ihrer kurzen Einsatzzeit vor der Pause einen Dreier bei.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel zog Freiburg an und setzte sich mit 52:43 ab. Erneut waren Gaffney und die kleine Spielmacherin Rodefeld maßgeblich beteiligt. "Gegen Rodefeld konnten wir körperlich nicht dagegenhalten", bedauerte Jahn-Trainer Wichote, dass Münchens Aufbauspielerin Nicole Schmidt nach einer Bänderverletzung nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war. Gaffney fischte auch unter dem eigenen Korb reihenweise abprallende Bälle herunter. Gleichzeitig verschlechterte sich die Trefferquote der TS Jahn erheblich. Besonders die Distanzwürfe verfehlten serienweise das Ziel. "Diese schwachen Minuten konnten wir nicht mehr kompensieren", sagte Wichote. Er reagierte mit einer Auszeit und schärfte seiner Formation neues Selbstvertrauen ein. Das klappte nur bedingt, aber Delafosse und Bessoir verkürzten immerhin auf 51:59 vor dem entscheidenden Schlussviertel.

In den finalen zehn Minuten liefen die Münchnerinnen diesem Rückstand ständig hinterher. Die Fehlwürfe und Ballverluste häuften sich erneut, und auch das schon wiederholt vorhandene Defizit im Offensivrebound stellte sich ein. Die Jahn-Spielerinnen konnten kaum einen vom Freiburger Korb abspringenden Ball ergattern. Wichote stellte fest: "Das Rebound-Duell haben wir eindeutig verloren." Drei Minuten vor dem Ende lag Jahn München immer noch mit 60:68 im Hintertreffen. Auch eine erneute Auszeit von Wichote nutzte nichts mehr. Die Taktik den Ball zu Delafosse zu passen, die mit schnellen Dreierwürfen den Rückstand verkürzen sollte, ging nicht auf. Lediglich noch ein Distanzwurf fiel in den Freiburger Korb. Delafosse kam schließlich auf 22, Bessoir auf 17 und Fiebich auf 13 Punkte. Nach der Schlusssirene markierte die Anzeigetafel mit 75:64 den Triumph der "Eisvögel".

© SZ vom 07.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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