Münchner Eishockey-Begeisterung: Als der EC Hedos 1994 den Titel holte, jubelten Tausende auf dem Marienplatz dem Team zu.
Der Erlass des Bayerischen Reinheitsgebots und der Todestag des Dichters William Shakespeare, der als Erster die dramaturgischen Möglichkeiten eines Balkons szenisch umgesetzt hat ("Romeo und Julia", 2. Akt, 2. Szene), jähren sich an diesem Samstag zum 500. Mal. Diese historische Koinzidenz wird lediglich überstrahlt von der zeitlichen Parallelität der ersten deutschen Eishockey-Meisterschaft für den EHC Red Bull München und dem an diesem Wochenende ebenfalls möglichen vorzeitigen Titelgewinn des FC Bayern in der Fußball-Bundesliga.
Das muss gefeiert werden! Der FC Bayern hat es da leicht, er bringt Bier und Balkon seit Jahrzehnten zur Einheit, eine beliebte und oft trainierte Routine. Der EHC indes hatte offiziell bis Freitag nichts geplant, noch fehlte ja der letzte Sieg. Insgeheim lief die Suche nach einem angemessenen Rahmen aber.
Der Rathaus-Balkon, das ließ OB Dieter Reiter vor dem ersten Finalspiel durchblicken, bleibt wohl den Fußballern vorbehalten, die dann gleich die Frauen-Mannschaft mit zum Feiern nehmen können: auch sie führen die Bundesliga-Tabelle praktisch uneinholbar an. Und auch die Basketballer des FC Bayern greifen in diesem Jahr wieder nach dem Titel. Dann allerdings müsste Reiters Amtsfreisitz aus statischen Gründen wegen Überfüllung geschlossen werden. Die SZ stellt fünf tragfähige Alternativen vor.